Großmutter mit Enkelkind
ORF.at/Zita Klimek
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Soziales

Immer öfter werden ältere Frauen Mütter

Frauen werden immer öfter in höherem Alter Mütter. Diesen Trend bestätigen Mediziner in der Steiermark. Und sie verweisen auf Komplikationen oder Risiken.

Es ist genau 15 Jahre her, dass eine damals 66-jährige Steirerin nach einer künstlichen Befruchtung im Ausland am Grazer LKH ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Damals eine Sensation und auch für heutige Verhältnisse ein Extremfall. Ob diese Frau noch lebt, sie wäre heute 81 Jahre alt, und wie es ihrem Kind geht, ist nicht bekannt.

Alter der Erstgebärenden steigt

Steirische Mediziner bestätigten den ungebrochenen Trend, dass immer ältere Frauen Mütter werden. Sie verweisen aber auch auf die biologische Uhr: ältere Frauen werden seltener schwanger, auch die Risiken für Komplikationen steigen, bestätigt Monika Wölfler von der Universitätsfrauenklinik Graz: „1970 lag das Durchschnittsalter der Erstgebärenden bei 25 Jahren. Jetzt liegen wir bei über 30 Jahren. Wir hatten im Vorjahr 3.500 Geburten. 162 Frauen waren über 40 Jahre alt. Elf sogar über 45 Jahre alt.“

„Ältere Frauen haben ältere Eizellen“

Die Gründe für späte Mutterschaft seien vielfältig. Lange Ausbildungszeiten, späte Karriere und vieles mehr. Doch die biologische Uhr tickt. Ältere Frauen haben auch ältere Eizellen, so die Medizinerin: „Wenn zehn Frauen mit 24 Jahren versuchen schwanger zu werden, werden acht von zehn auch tatsächlich schwanger. Wenn das zehn Frauen im Alter von 38 Jahren sind, dann werden nur vier von zehn schwanger und eine davon hat eine Fehlgeburt.“

Rechtzeitig überlegen, wann man Mutter werden will

In einem steirischen Privatinstitut für künstliche Befruchtung hat man sogar die Aktion „32“ ins Leben gerufen, um an Frauen zu appellieren, möglichst früh darüber nachzudenken, ob sie später noch Mutter werden wollen, sagt der Betreiber des Kinderwunsch Instituts Michael Schenk: „Damit sie zu dem Zeitpunkt, wo der Kinderwunsch das erste Mal auftritt, schon wissen, dass sie Hilfe brauchen werden, wenn sie dann mit 37 kommen.“

Frauen immer später Mütter

Das Alter von Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden steigt. Das geht aus einer aktuellen Statistik hervor.

Technisch sei heute vieles möglich. Beim Rückgriff auf fremde Eizellen von jüngeren Spenderinnen gäbe es aber klare gesetzliche Beschränkungen, so Schenk. Eizellenspende ist in Österreich nur bis zum 45. Geburtstag erlaubt. Das sei auch gut so. Man habe aber natürlich auch Patientinnen, die mit 50 Jahren mit ihren eigenen Eizellen schwanger geworden sind. Das sei aber die Ausnahme.

Letztlich sei es immer eine persönliche Entscheidung der Frau, mit Blick aber wohl auch auf eine gesunde Entwicklung ihre Kindes.