Ukrainische Geflüchtete  bei ihrer Ankunft am Zentralbahnhof in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. (28.3.2022)
RAMON VAN FLYMEN / AFP / picturedesk.com
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Ukraine-Krieg

Eine Viertel aller Flüchtlinge sind Kinder

Das Land Steiermark und der Krisenstab zum Krieg in der Ukraine haben am Mittwoch wieder ein „Lagebild“ zur Situation in der Steiermark gezeichnet: Demnach wurden bisher 3.368 Ukrainerinnen und Ukrainer in die Grundversorgung aufgenommen.

Die Steiermark erfüllt die Quote zur Flüchtlingsunterbringung derzeit zu 116 Prozent – mehr dazu in Flüchtlingsversorgung: „Steiermark vorbildlich“. Etwa 2.900 Schutzsuchende wurden im Ankunftszentrum am Grazer Messegelände erfasst, sagt der steirische Flüchtlingskoordinator Christopher Pieberl.

Wenige CoV-Infektionen bei Ankommenden Flüchtlingen

Jene, die im Ankunftszentrum eintreffen, werden auch auf das Coronavirus getestet, aber erst bei 25 Vertriebenen wurde eine Infektion nachgewiesen – sie wurden in eigene Quarantäne-Quartiere gebracht. Etwa 70 Prozent der ankommenden Flüchtlinge sind Frauen, 73 Prozent aller Ankommenden sind Erwachsene, die anderen sind unter 14 Jahre.

Großteil in Graz und Umgebung untergebracht

Der Großteil der Personen – etwa 40 bis 50 Prozent – fand in Graz und Graz-Umgebung Schutz, so der Flüchtlingskoordinator – private Kontakte zur ukrainische Community in der Landeshauptstadt und das Angebot an Wohnraum erklären diese Zahlen. Aber auch die Verteilung der Schutzsuchenden in die Bezirke sei gut angelaufen und funktioniere durch die Unterstützung der Steirerinnen und Steirer, die im ganzen Land Quartiere zur Verfügung stellen, plangemäß.

Mit Stichtag Montag waren beispielsweise in der Region in und um Graz knapp 1.500 Flüchtlinge untergebracht, im Bezirk Liezen dagegen nur neun, in Murau 13; im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag waren es hingegen fast 240. In allen anderen steirischen Bezirken waren es zwischen 120 und 150 pro Bezirk.

Viele Herausforderungen noch in der Zukunft

Alexandra Köck, Geschäftsführerin des interkulturellen Beratungs- und Therapiezentrums „Zebra“, sagt, die Herausforderungen, „die nun vor uns liegen, sind längerfristige: Für jene, die bereits da sind, geht es jetzt um Themen wie Sprachkurse, Kinderbetreuung und eine mögliche Integration in den Arbeitsmarkt“, so Köck.

Private Flüchtlingsunterbringung

In der Steiermark befinden sich knapp 3.370 Vertriebene aus der Ukraine in der Grundversorgung. Viele von ihnen konnten über Familien oder Einzelpersonen untergebracht werden. Eine private Hilfsorganisation hat schon 20 Flüchtlingsfamilien mit Wohnraum versorgen können.

Beim Thema Arbeitsmarkt sei Zebra bereits in Abstimmung mit dem AMS, hier seien Kompetenz-Checks für Geflüchtete in Vorbereitung. Köck unterstreicht auch das Engagement von vielen Einzelpersonen und Initiativen in der Steiermark: „Diese Menschen, die vor Ort ehrenamtlich tätig sind, sind ein ganz wichtiger Faktor bei den Integrationsprozessen. Sie bieten den vertriebenen Menschen Beziehungen und soziale Teilhabe.“

Keine Gefahr von Atomanlagen in der Ukraine

Helmut Kreuzwirth von der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung versicherte, dass die radiologische Lage derzeit für Österreich sicher sei: Die Atomanlagen in der Ukraine würden aktuell keine Bedrohung darstellen. Weiters bereite die Steiermark einen Transport von Hilfsgütern in steirische Partnerregionen in Polen und der Ukraine vor – Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sprach in diesem Zusammenhang am Dienstag von haltbaren Lebensmitteln, Wasser, Saatgut und Diesel.