Arbeiter im  Magna-Steyr-Werk in Graz
APA/Harald Schneider
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Wirtschaft

Ukraine-Krieg forciert wieder die Kurzarbeit

Die Zahl der Menschen, die in der Steiermark CoV-bedingt in Kurzarbeit sind, ist weiter rückläufig. Die Lieferengpässe durch den Ukraine-Krieg führen aber dazu, dass einige Unternehmen überlegen, die Kurzarbeit zu verlängern – und einige haben dies schon getan.

Genau 4.875 steirische Betriebe mit rund 25.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind aktuell noch in Kurzarbeit – im Jänner waren es noch rund 8.000 Betriebe, am Höhepunkt der CoV-Krise etwa 14.000.

Von Auswirkungen des Krieges abgelöst

„Aktuell ist es nach wie vor so, dass 38 Prozent aller betroffenen Menschen, die in Kurzarbeit sind, aus den zwei Branchen Gastronomie und Beherbergung kommen“, sagte AMS-Steiermark-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe. Die Pandemie als Grund für Kurzarbeit wird aber zunehmend von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges abgelöst.

Vor allem in der Automobilbranche macht sich das bemerkbar: Große Player wie Magna dürften die Kurzarbeit noch ausweiten und kleinere Zulieferbetriebe neu dazukommen. „Wir müssen davon ausgehen, und das hat jetzt nichts mehr mit Corona zu tun und auch nicht direkt mit dem Ukraine-Konflikt, sondern mit der Lieferkettenproblematik – Chips, Metall, Lackaspekte –, dass diese Betriebe wegen der Probleme, Nachschub zu bekommen, weiterhin Kurzarbeit in Anspruch zu nehmen“, so Snobe.

Maschinenfabrik Liezen: „Reine Vorsichtsmaßnahme“

Aber auch Unternehmen aus den Bereichen Holz, Druck und Transport sind laut Snobe betroffen, „dann sind es einige Unternehmen aus der Metall- und Maschinenbau-Branche, die tatsächlich jetzt wegen des Ukraine-Konflikts Kurzarbeit planen und die das ganz sicher in den nächsten Tagen beantragen werden“.

Das gilt etwa für die Maschinenfabrik Liezen, die diesen Schritt für rund 400 Beschäftigte bereits angekündigt hat: Als „reine Vorsichtsmaßnahme“ gelte die Kurzarbeit bis Ende Juni und sei einzig den kurzfristigen Materialausfällen geschuldet, heißt es von der Unternehmensleitung, denn die Auftragsbücher seien voll wie nie zuvor.