Frau bezahlt mit Euros aus der Geldtasche auf der Post
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Wirtschaft

Handel leidet unter Sparverhalten der Steirer

Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die steigende Teuerungsrate lassen die Menschen sparen: Die Steirer geben nur noch Geld für die nötigsten Dinge aus, und das schlage sich auch beim Umsatz des Handels nieder, heißt es von der Wirtschaftskammer.

Die Geldtasche sitzt bei vielen nicht mehr so locker wie früher: Stark steigende Treibstoffpreise, die Furcht vor der nächsten Heizungsabrechnung, die allgemein steigende Inflation und die Sorge vor weiteren Auswirkungen des Ukraine-Krieges lassen die Menschen sparsam werden – an der Schuhauslage gehen viele jetzt schnell vorbei, und im Gartencenter bleibt der Blick starr auf dem Nötigsten.

Handel spricht von „eklatanten Rückgängen“

Der steirische Handel, der zuletzt schon aufgrund der CoV-Pandemie massive Umsatzeinbußen hinnehmen musste, spüre das Sparverhalten der Menschen schon ganz konkret, sagt der Sprecher des steirischen Handels in der Wirtschaftskammer Steiermark, Gerhard Wohlmuth: „Die Steirerinnen und Steirer sparen, es ist absolut so, dass eben die Fixkosten so gestiegen sind, nicht nur Strom und Mieten, sondern es sind einfach die Nebenkosten für den Einzelnen sehr gestiegen – wir merken schon eklatante Rückgänge bei den Umsätzen.“

Einbrüche im Garten-, Mode-, Schuh- und Sportbereich

So herrscht laut Wirtschaftskammer etwa starke Kaufzurückhaltung im Gartenbereich – beim Gartenmöbel-Kauf betrage der Umsatz-Rückgang im Vergleich zum Jahr 2019, also noch vor Ausbruch der CoV-Pandemie, 25 Prozent, so Wohlmuth.

Ähnlich schaut es auch bei anderen Dingen aus, die man jetzt nicht unbedingt braucht, wie etwa im Modehandel, so Wohlmuth – und das zeige sich am derzeitigen Umsatzminus: „Bei der Konfektion sind es etwa 25 Prozent, im Schuhhandel noch etwas mehr. Was uns natürlich auch sehr trifft: Durch den Ukraine-Krieg ist auch die Frequenz sehr gering“, so Wohlmuth, der das unter anderem auch auf die fehlenden ausländischen Touristen zurückführt.

Doppelt betroffen sei auch der Sportartikelhandel: Die Mischung aus Sparverhalten und sehr großen Lieferschwierigkeiten treibe den Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 40 Prozent, und im Vergleich zu 2019 liege der Rückgang im Sportartikelhandel immer noch bei mehr als 20 Prozent.