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Tiere

Junge Wildtiere durch Menschen oft gefährdet

Gerade jetzt entdecken viele Menschen beim Frühlingsspaziergang oder bei der Gartenarbeit Jungwildtiere. Oft entstehen Missverständnisse, die für Jungtiere tragisch enden, weil Spaziergänger scheinbar hilflose oder verlassene Tiere auffinden und falsch reagieren.

Der steirische Tierschutzreferent Anton Lang (SPÖ) appelliert an die Menschen in der Steiermark junge Wildtiere in Ruhe zu lassen. „Unsere wunderschönen Wälder und Landschaften sind wertvolle Naherholungsgebiete, die von unzähligen Steirerinnen und Steirer geschätzt und gerne besucht werden. Wir dürfen dabei aber einen wichtigen Aspekt nicht vergessen: Der Wald bzw. die Natur gehört nicht uns Menschen alleine“, sagte Lang.

„Hände weg von jungen Wildtieren!“

Der Mensch teile sich die Natur mit unzähligen Wildtieren, betonte Lang in einer Aussendung. „Es ist unsere Aufgabe auf sie Acht zu geben und dazu gehört in erster Linie sie in Ruhe zu lassen“, so Lang. Sein Appell an alle Spaziergängerinnen und Spaziergänger: „Bitte Hände weg von jungen Wildtieren!“

Gerade Spaziergänger und Hobbygärtner sind über das richtige Verhalten gegenüber Jungwildtieren vielmals nicht gut genug aufgeklärt. Leider sei es oftmals so, dass Spaziergänger auf – vermeintlich hilflose – Jungwildtiere treffen und völlig falsch reagieren, betonte der Tierschutzreferent. Für die Tiere kann dieses Aufeinandertreffen oft tragisch enden, denn die Situation ist tatsächlich meist eine ganz natürliche. Nur ganz selten sind junge Wildtiere tatsächlich von den Eltern verlassen worden.

Jungtiere sind meist nicht hilflos

Junge Hasen oder Rehkitze werden nur einmal bis zweimal pro Tag von der Mutter aufgesucht, es ist für sie völlig natürlich, auf die elterliche Pflege zu warten. Und Jungvögel starten ihre ersten Flugversuche zwar meist alleine, sind aber trotzdem nicht verlassen. Sie sind ständig mit den Eltern durch Rufe in Kontakt. „Sollten Sie also auf Jungtiere treffen, bitte entfernen Sie sich rasch wieder, denn sonst halten Sie die Eltern davon ab, ihre Jungen zu versorgen“ appelliert das Land. Insbesondere ist derzeit auf junge Feldhasen Acht zu geben. Es sei völlig normal, dass diese nur einmal am Tag von ihrer Mutter besucht werden. Sie brauchen in den meisten keine menschliche Hilfe, so Lang.

Fatale Folgen durch menschliche Eingriffe

Jedes Jahr werden durch eine vermeintliche Rettung viele Jungtiere unnötigerweise der tierelterlichen Pflege entrissen und in vielen Fällen dadurch leider auch eines wildtiergerechten Lebens beraubt. Lang wies deshalb auf das richtige Verhalten gegenbüer Jugentieren hin:

• Hände weg, menschliche Rettungsversuche bedeuten viel Stress für die Tiere und bringen viele Jungtiere in Lebensgefahr!
• Im Zweifelsfall ist das Tier versorgt und benötigt keine menschliche Hilfe.
• Nach der Entdeckung sollte man sich schnell wieder entfernen, sonst hält man die Eltern von der Versorgung des Kleinen ab.
• Beobachtungen nur aus sehr großer Entfernung.
• Nur verletzte junge Wildtiere und Jungtiere in unmittelbarer Nähe des verunglückten Muttertiers benötigen Hilfe!
• Keine Versorgung durch Laien, schon falsches Futter endet für die meisten Jungtiere tödlich.
• Hunde in der Natur nur mit Leine oder im kontrollierten Freilauf mit Maulkorb führen.