Radweg
APA/BARBARA GINDL
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Verkehr

Neue Radrichtlinie: Graz als gutes Beispiel

Seit 1. April gilt in Österreich eine neue Richtlinie für den Radverkehr. Und diese bringt weitreichende Neuerungen: Unter anderem sollen Radwege zukünftig breiter und damit sicherer gestaltet werden. Graz geht österreichweit mit gutem Beispiel voran.

Schon ein kurzer Blick auf die Unfallstatistik zeigt, dass Handlungsbedarf bestanden hat, denn die Zahl der verunglückten Radfahrenden ist im Zeitraum 2012 bis 2020 um 42 Prozent gestiegen, heißt es vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) – und das liege nicht nur daran, dass immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind. Die neuen Radrichtlinien sollen den Radverkehr sicherer machen, denn das Risiko, mit dem Rad schwer zu verunglücken, sei in Österreich doppelt so hoch wie in anderen EU Ländern, so das Kuratorium.

Breitere Radwege

Eine wichtige Maßnahme ist das Verbreitern der Radwege, da nicht nur immer mehr Räder unterwegs sind, sondern auch immer innovativere, sagt Klaus Robatsch vom KfV: „Das sind einerseits natürlich E-Bikes, da sind andererseits natürlich auch die E-Scooter, die hier mitberücksichtigt werden müssen. Oder auch die Lastenräder. Das bedeutet andere Bremswege, größere Kurvenradien, das bedeutet breitere Anlagen für den Radverkehr.“

Graz: 100 Millionen für zehn Jahre

Verpflichtend ist eine Richtlinie allerdings nicht, eher eine Empfehlung, die aber sehr oft von den Kommunen angenommen wird – etwa in der Stadt Graz, so Martin Fellendorf von der Forschungsgesellschaft Straße-Schiene-Verkehr: „Einige Städte übernehmen die Richtlinien und wenden sie dann – etwa die Stadt Graz – bei sich im Straßennetz strikt an. In Graz sind jetzt für den steirischen Zentralraum über 100 Millionen Euro für zehn Jahre für die Radinfrastruktur veranschlagt“ – mehr dazu in Rad- und Fußverkehr sollen in Graz Priorität haben (24.3.2022).

Eigene Anlagen und bessere Sichtbarkeit

Zusätzlich zu breiteren Radwegen wird in Bereichen mit höheren Auto-Geschwindigkeiten und großem Verkehrsaufkommen empfohlen, eigene Radfahranlagen zu errichten. Weiters soll sichergestellt werden, dass Fahrräder ausreichend von anderen Verkehrsteilnehmenden gesehen werden – mehr dazu in Neue Richtlinie für Radverkehr (news.ORF.at).