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Seiberl/Alpenpost
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Chronik

Bad Aussee: Demo gegen Kürzung der Chirurgie

Am Mittwoch hat das Forum „Pro LKH in Bad Aussee“ zu einer Demonstration aufgerufen, denn die Voll-Chirurgie soll in eine Fünf-Tage-Klinik umgewandelt werden. Die Belegschaft der KAGes wurde über die Pläne in einer Betriebsversammlung informiert.

In Bad Aussee gehen die Wogen hoch. Denn wie vor wenigen Tagen bekannt geworden ist, soll die Chirurgie am LKH Bad Aussee von einer Rund-um die Uhr-Besetzung in eine Fünf-Tage-Klinik umgewandelt werden. Das Forum Pro LKH hat daher am Mittwoch zu einer Demonstration aufgerufen. Kurz bevor die KAGES die Mitarbeiter informiert hat.

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300 Menschen haben an der Demonstration zum Erhalt der Chirurgie am LKH Bad Aussee teilgenommen.

Kurzfristig habe man zur Demo aufgerufen, als man von den Plänen erfahren hat, schildert der Sprecher des Forums Pro LKH Bad Aussee, Herbert Angerer. Etwa 300 Menschen hätten daran teilgenommen. Man wehre sich gegen die Reduzierung auf eine Fünf-Tage-Klinik, so Angerer: „So eine kleine Chirurgie hat immer niedrige Fallzahlen. Und wenn ich dann am Wochenende zu habe und am Donnerstag schon nicht mehr operieren kann oder wo anders hingehen muss, dann stürzen die Fallzahlen, die ohnehin schon nicht hoch sind. Und dann heißt es in einem halben Jahr, dort müssen wir ganz zusperren.“

Der ehemalige Gesundheitslandesrat Christopher Drexler habe versprochen, die Chirurgie bleibe bis zur Fertigstellung des Leitspitals Liezen voll erhalten, betont Angerer: „Ist das Versprechen nichts wert? Kann man sich überhaupt nicht mehr darauf verlassen, was ein Politiker sagt?“

KaGes argumentiert mit Personalknappheit

Bei der KAGES argumentiert man die geplante Umstrukturierung in Bad Aussee mit der Personalknappheit. Von politischer Seite hat es bisher geheißen, dass bis zur Öffnung des geplanten Leitspitals Liezen das Angebot voll aufrecht erhalten werde – mehr dazu auch in Budget für Leitspital beschlossen (6.7.2021). KAGES Vorstand Gerhard Stark und KAGES Aufsichtsrat Günter Dörflinger haben am Mittwoch mit den Organisatoren der Demo diskutiert. Ihr Standpunkt, es gebe eine Personalknappheit.

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KAGes Vorstand Gerhard Stark mit Herbert Angerer vom Forum Pro LH Bad Aussee und KAGes Aufsichtsrat Günter Dörflinger.

Laut KAGes hat es im vergangenen Jahr von insgesamt 503 Operationen nur 34 gegeben, die außerhalb des Regelbetriebes, also nicht von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr angefallen sind. 29 Operationen seien an Samstagen und Sonntagen durchgeführt worden. Es werde eine zentrale, ambulante Erstversorgungeinheit eingeführt, bekräftigen am Mittwoch die KAGes Verantwortlichen.

Die jetzige Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß trägt diesen Schritt mit, heißt es in einer Aussendung. Man wolle weiter um den Vollbetrieb kämpfen, so Herbert Angerer. Es dauere Jahre, bis das Leitspital Liezen in Betrieb gehe. Geplant ist 2027.