Viele Eltern möchten ihren Kindern zu Ostern den Wunsch nach einem Kaninchen erfüllen. Doch um ein Kaninchen wirklich artgerecht halten zu können, muss vieles schon vor der Anschaffung bedacht werden: Das beginnt bereits bei der Überlegung, dass Kaninchen keine Kuschel-, sondern Fluchttiere sind und damit auch zubeißen oder kratzen können, wenn sie verängstigt sind.

Kaninchen werden bis zu acht Jahre alt
Dazu kommt, dass Kaninchen im Rudel leben, ein Tier allein für die artgerechte Haltung also eigentlich zu wenig ist. Idealerweise hält man drei oder vier Tiere in einem großen Freigehege, das winterfest ist, erklärt Michael Stracke vom Tierheim und Gnadenhof „Purzel&Vicky“ in Vasoldsberg: „In der Wohnung im Käfig ist das ganz schlecht – da braucht man ein Futter drinnen, ein Wasser drinnen, zwei Häuser, dass sie sich aus dem Weg gehen können, da haben die meist überhaupt keinen Platz mehr. Im Käfig raufen sie daher auch sehr oft.“

Käfigreinigung alle zwei Tage nötig
Aber auch die Alterserwartung ist bei der Anschaffung zu beachten, denn Kaninchen können bis zu acht Jahre alt werden – ein Zeitraum, in dem Kinder das Interesse am Tier verlieren könnten, denn die Tierhaltung ist auch mit Arbeit verbunden, weiß Stracke: „Es ist eigentlich viel Aufwand. Dass der Käfig zum Reinigen ist, das wollen die Kinder eigentlich nicht – die wollen kuscheln und streicheln, und wenn man eine Wohnung hat, dann riecht es auch – das muss man dann jeden zweiten Tag reinigen.“

1.000 Kleintiere pro Jahr landen am Gnadenhof
Weil Anforderungen wie diese oft nicht bedacht werden, landen allein bei „Purzel & Vicky“ jedes Jahr 1.000 Kleintiere. Neben Kaninchen befinden sich darunter auch nachtaktive Degus, Meerschweinchen oder Vögel, die dort in riesigen Volieren untergebracht werden können, in einem privaten Wohnraum dagegen kaum ausreichend Platz finden würden.