Wirtschaft

Shop-Tochter von Northland in Graz insolvent

Die Firma Northland Outdoor Shop GmbH hat beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz ein Sanierungsverfahren beantragt. Betroffen sind über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 21 Filialen.

Die Northland Outdoor Shop GmbH ist eine Tochter der 1973 gegründeten Outdoormarke Northland Professional mit Sitz in Graz. Sie wurde 2006 gegründet und vertrieb die Outdoor-Bekleidung der Muttergesellschaft.

Pandemie und Teuerung als Hauptgründe

Ursache für die Insolvenz sei die Teuerung in der Produktion und bei der Beschaffung von Waren, bedingt durch die steigenden Preise von Rohstoffen und bei den Transportkosten um mehrere hundert Prozent, heißt es seitens des Unternehmen. Zudem seien die Lieferketten aus Fernost massiv beeinträchtigt, bereits bezahlte Ware sei nicht oder nicht termingerecht geliefert worden.

Doch nicht nur das habe die Gewinne deutlich geschmälert: „Weiters hat die Pandemie mit den massiven Zutrittsbeschränkungen zu starken Umsatzrückgängen geführt, nicht umsonst hat der Onlinehandel weltweit profitiert, während die Ware in den Stores liegen geblieben ist.“ Damit sei es nicht mehr möglich, zu akzeptablen Preisen mit hohen Qualitätsansprüchen Waren zu produzieren.

Mietverträge können nicht erfüllt werden

Zu den immer geringeren Gewinnspannen würden außerdem hohe Mietkosten hinzukommen. „Obwohl unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen extrem belastenden Zeiten Ihr Bestes gegeben haben und trotz mehrfacher Lockdowns dem Unternehmen die Treue gehalten haben, können langfristige Mietverträge der 21 Shops, die zu Hochkonjunktur Zeiten abgeschlossen wurden, leider nicht mehr erfüllt werden. Auch Verhandlungen mit den Vermietern haben zu keiner Lösung geführt. Wir haben wirklich alles versucht und alle Optionen geprüft“, so Miteigentümer und Geschäftsführer Arno Pichler.

Großteil der Filialen sollen fortgeführt werden

Laut Creditreform sind von der Insolvenz 113 Mitarbeiter und 80 Gläubiger betroffen. Den Aktiva in der Höhe von rund 1,7 Millionen Euro stehen mehr als zehn Millionen Euro an Verbindlichkeiten gegenüber.

Der Fortbestand von Northland Professional sei von der Insolvenz aber nicht betroffen, sondern vielmehr ein „wesentlicher Bestandteil für ein erfolgreiches Fortführungskonzept der Outdoor Shops“, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens. Das Fortführungskonzept liegt bereits auf dem Tisch und soll nun gemeinsam mit dem Insolvenzanwalt umgesetzt werden. Mit diesem Restrukturierungsplan hoffe man, den Großteil der in Österreich ansässigen Filialen weiter betreiben zu können.