Die gefalteten Hände einer alten Frau
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GESUNDHEIT

Grazer Mediziner wollen Parkinson stoppen

Parkinson zu stoppen, das ist das Ziel der Ärzte der Parkinson-Ambulanz am LKH Graz. Klinische Studien an der Med-Uni Graz seien dazu derzeit in einer zweiten Phase, sagen sie anlässlich des Welt-Parkinson-Tages am Montag.

Parkinson gilt bis heute als unheilbar, Therapien können aber die Lebensqualität der Patienten verbessern. Allein in Österreich leben rund 20.000 Menschen mit der Diagnose Parkinson. Am LKH Graz befindet sich eine spezialisierte Parkinson-Ambulanz, an der auch an künftigen Therapiemöglichkeiten geforscht wird.

Begleiterscheinungen mildern oder verzögern

Rund 2.000 Patienten werden dort pro Jahr behandelt, so Ambulanzleiterin und Neurologin Petra Schwingenschuh: „Natürlich wird es aus demografischen Gründen mehr, einfach weil die Leute älter werden, und das andere ist, dass es einfach früher erkannt wird – früher wurde bei älteren Menschen Parkinson übersehen, und man hat gesagt, sie gehen halt schlechter, weil sie alt sind.“

Auch 200 Jahre nach der ersten Erwähnung ist Parkinson nach wie vor nicht heilbar – sehr wohl aber können die Begleiterscheinung wie zittrige Hände, gebückte Haltung oder verminderte Mimik durch Medikamente gemildert und hinausgezögert werden. „Mit der zur Verfügung stehenden symptomatischen Therapie kann man eine sehr gute Lebensqualität bei den Menschen erreichen. Da hat sich in den letzten Jahren nicht wahnsinnig viel getan. Standard ist von den Medikamenten her immer noch die dopaminerge Ersatztherapie“, so Schwingenschuh.

Große Hoffnung für die nächsten fünf bis zehn Jahre

Die Forschung konzentriert sich auf die Früherkennung und weitere Therapiemöglichkeiten: „Das, worauf wir alle hoffen, ist, dass wir irgendwann wegkommen vom nur symptomatisch Therapieren hin zu einer krankheitsmodifizierenden Therapie. Da sind wir jetzt in einer Phase, wo einige Phase-zwei-Studien laufen, klinische Studien zu Medikamenten, wo man sich erhofft, dass die Krankheit dann verlangsamt wird. Die große Hoffnung liegt darin, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren Parkinson nicht nur behandeln, sondern den Verlauf stoppen können“, so Schwingenschuh.

Bei ersten Anzeichen wie einem Ruhezittern, einer Bewegungsverlangsamung oder wenn das Gehen kleinschrittiger wird, rät Schwingenschuh dringend, sich neurologisch untersuchen zu lassen.