Die Grazer Grabenkirche wurde vor rund 370 Jahren als Zentrum eines Kapuzinerklosters errichtet, seit 1786 ist sie eine Pfarrkirche – und die Zeit hinterließ ihre Spuren: Im vergangenen Herbst fielen Teile der Turmfassade zu Boden, und nach einer genauen Inspektion weiß man nun dass viele Teile der Kirche einer Generalsanierung bedürfen. Diese ist mit 885.000 Euro veranschlagt, allein jenes des Kirchturms, der aus Sicherheitsgründen dringend hergerichtet werden muss, kostet 256.000 Euro.
Viel Geld für kleine Pfarre
Für Pfarrer Markus Madl ein Schock: „Dass man jetzt so viel Geld auftreiben muss, das ist für uns schlimm, weil wir sind keine ganz große Pfarre, wir sind so eine mittlere Pfarre in Graz, haben nicht so ganz große Einnahmen in der Kirche, eigentlich überhaupt keine, weil wir haben keinen Friedhof dabei. Aber unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die haben gesagt, unsere Grabenkirche ist uns sehr wichtig, das gibt es nicht, dass wir das nicht schaffen, dass wir die wieder auf Vordermann bringen.“
Zahlreiche Aktionen geplant
Um diese Summe zu stemmen, sind am Palmsonntag gleich mehrere Aktionen angelaufen: So schwebte etwa am Sonntag eine überdimensionale 3-D-Version des Gebäudes in der Kirche. „Dieses Modell der Grabenkirche schmückten wir mit bunten Bändern, genau 256 bunte Bänder, und jedes dieser bunten Bänder steht für einen Tausender, den wir im Zuge unserer Spendenaktion beieinander haben“, so Madl.
Dieser Aktion folgen dann noch viele weitere, wie die ehrenamtliche Spendenhelferin Christiane Körner erzählt: „Wir haben viele kleine Aktionen – von Billets, die gebastelt werden, von Kerzen, die verziert werden –, wir haben aber auch ein Benefizkonzert: Vier Mitglieder der Oper Graz werden für uns am 24. April ein A Cappella-Konzert singen. Es sind viele Aktivitäten geplant, von Jung bis Alt.“
Beeindruckender Zusammenhalt
Der Zusammenhalt in der Kirche ist beeindruckend, und mit etwas Hilfe wird die Grabenkirche auch weiterhin erstrahlen. Als großes Vorbild könnte etwa Notre Dame in Paris gelten, die gerade mit Millionen an Spendengeldern saniert wird. Den Vergleich mit der französischen Nationalkirche lässt Madl dann aber doch nicht ganz gelten: „Die Grabenkirche im Vergleich zu Notre Dame, da könnte man die Grabenkirche wahrscheinlich in eine Seitenkapelle hineinstellen. Sie ist sehr klein im Vergleich zu Notre Dame, aber da denk’ ich mir, so ein ‚kleines Kircherl‘, das müsste man schon schaffen zu sanieren.“