Kleinkunstvogel
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Kultur

Kleinkunstvögel an Simmel und Hechtl

Zum 36. Mal ist der Grazer Kleinkunstvogel vergeben worden, ein begehrter Nachwuchspreis für Kabarett und Kleinkunst im deutschsprachigen Raum. Gekürt wurden zwei Sieger: Der Jurypreis ging an Magda Simmel, der Publikumspreis an Alexander Hechtl.

Insgesamt sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben es heuer wieder ins Finale geschafft; beworben hatten sich beim 36. Grazer Kleinkunstbewerb rund 25 Talente aus Österreich, Deutschland und sogar aus Liechtenstein.

Kleinkunstvogel 2022
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Präsenz, Humor und Sprache bei Magda Simmel

Magda Simmel heißt die Kleinkunstvogel-Preisträgerin 2022. Sie hat den Preis der Jury erhalten für ihre „starke Bühnenpräsenz, ihre Musikalität, die Bandbreite ihrer Themen und eine humorvolle und glaubwürdige Interpretation“. Die 23-jährige Regensburgerin studiert Schauspiel an der Kunstuni Graz und bringt in ihren Liedern vor allem die Mühen des Alltags auf den Punkt.

Dass sie gleich mit ihrem ersten Programm den Kleinkunstvogel bekommen würde, das hätte sie sich nicht erträumen lassen, sagte die junge Regensburgerin: „Mir geht es sehr gut. Mir fällt zu allem Möglichen etwas ein, was mich zum Lachen oder Weinen bringt. Vor allem der Humor und das Spiel mit der Sprache – das mag ich gerne“, so Magda Simmel, die eigentlich Liedermacherin ist.

Magda Simmel
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Philosoph und Steirer

Den Publikumsvogel abgeschossen hat der Steirer Alexander Hechtl. Der studierte Philosoph aus Ligist hat für alle Lebenslagen eine tiefgreifende Erklärung parat. Die Themen für sein Kabarettprogramm findet Alexander Hechtl im Arbeitsumfeld seiner philosophischen Praxis, wie überhaupt im alltäglichen Leben.

„Es war sehr aufregend, und es war schön, Anerkennung zu bekommen für das, was ich mache. Ich bin Philosoph in freier Praxis und versuche, über das Kabarett möglichst viele Menschen zu erreichen. Unser Leben bietet viel, woran man anknüpfen kann. Auch Sachen, die traurig sind, bieten sich manchmal an, um darüber lachen zu können“, so Hechtl.

Alexander Hechtl
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„Mit Tiefgang“

Kleinkunstvogel-Organisator Simon Pichler sagte zur Wahl der diesjährigen Gewinner von Jury- und Publikumspreis: „Es sind zwei Leute, die vielleicht formal nicht so ausgefallen sind wie in den vergangenen Jahren, aber vom Inhaltlichen her Leute, die mit Tiefgang arbeiten und aus nicht so lustigen Situationen das Lustige herausarbeiten können.“

Man merke generell, „dass die jungen Teilnehmer durch die Bank immer besser vorbereitet sind. Dieser Wettbewerb hat einen Namen. Für einen Newcomer ist das auch fast die einzige Möglichkeit, hier ins Programm des Theatercafes in Graz ehreinzukommen“, so Pichler.