Der designierte neue Ärztekammerpräsident Michael Sacherer
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Politik

Michael Sacherer wird neuer Ärztekammer-Präsident

Die steirische Ärztekammer bekommt mit Michael Sacherer einen neuen Präsidenten. Eine Allianz mehrerer Fraktionen will Konflikte innerhalb der Ärzteschaft lösen, für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen und ein gemeinsames Auftreten in den Mittelpunkt rücken.

Nach der Ärztekammer-Wahl vergangene Woche – mehr dazu in Ärztekammerwahl: Umbruch deutet sich an – tritt der steirische Präsident und österreichische Vizepräsident der Kammer, Herwig Lindner, zurück.

„Rahmenbedingungen verbessern und neu gestalten“

Sein Nachfolger ist der Kardiologe Michael Sacherer: Der Betriebsratsvorsitzende der Med-Uni Graz führt eine Koalition aus vier Fraktionen an. „Wir gemeinsam, die steirische Ärztekammer mit den Playern auf steirischer und österreichischer Ebene, wollen die Rahmenbedingungen für die ärztliche Arbeit verbessern und neu gestalten. Die Gesundheitsversorgung unserer Patientinnen und Patienten sicherzustellen ist unser höchstes Ziel“, so Sacherer.

Der neue Ärztekammerpräsident

Die steirische Ärztekammer bekommt mit Michael Sacherer einen neuen Präsidenten. Eine Allianz mehrerer Fraktionen will Konflikte innerhalb der Ärzteschaft lösen, für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen und ein gemeinsames Auftreten in den Mittelpunkt rücken.

Betonte Gemeinsamkeit

Die Übergabe Lindners an Sacherer soll betont freundschaftlich verlaufen. Nachdem im Wahlkampf interne Konflikte in der Ärzteschaft deutlich wurden, will Michael Sacherer jetzt das Gemeinsame hervorheben.

Amtsübergabe in der steirischen Ärztekammer
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Herwig Lindner und Michael Sacherer

Gemeinsam will man auch gegenüber Politik und Gesundheitskasse auftreten – und Themen gibt es genug, schildert der scheidende Präsident Herwig Lindner: „Das einst so stabile Gesundheitssystem in Österreich ist fragil geworden. Wir haben einen massiven Ärztemangel, es gibt einen Pflegemangel, der Ärztemangel ist in den Spitälern und im niedergelassenen Bereich ganz ausgeprägt. Wir haben überlastetes Spitalspersonal, unterfinanzierte Strukturen, mangelhafte Leistungs- und Honorarkataloge. Bewährte Strukturen werden zum Teil zerschlagen – ein Beispiel hier ist der Ärztenotdienst Graz/Graz-Umgebung.“

Bessere Bedingungen und mehr Kassenstellen

Hauptanliegen der Ärztinnen und Ärzte sind bessere Arbeitsbedingungen – das betrifft die Bereiche Arbeitszeit, Honorare sowie Karrierechancen; mehr und attraktivere Kassenstellen sowie einfachere Honorarabrechnungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse werden ebenso gefordert.

Das neue Präsidium der Ärztekammer Steiermark muss noch von der konstituierenden Vollversammlung bestätigt werden.