Demonstrierende Bedienstete des LKH Graz
APA/ERWIN SCHERIAU
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Soziales

Pflegenotstand: Protestmarsch im Mai geplant

Von 13.000 Pflegebetten in der Steiermark können aktuell 3.000 nicht belegt werden, weil es schlichtweg an Personal fehlt. Die Gewerkschaft fordert einmal mehr Maßnahmen gegen den Pflegenotstand und plant für 12. Mai einen Protestmarsch.

In den Pflegeheimen des Sozialhilfeverbandes Bruck-Mürzzuschlag zum Beispiel sind derzeit 150 Pflegebetten unbesetzt. Wenn um einen Platz angefragt wird, muss oft abgesagt werden, erzählt Evelyn Baumgärtner vom Sozialhilfeverband: „Wir dürfen niemanden aufnehmen, weil es zu wenig Personal gibt. Es wird halt so sein, wie man es vor 30 Jahren vermeiden wollte – die Pflege Warm-Satt-Sauber –, und mittlerweile sind wir wieder auf dem Weg dorthin, weil das Personal für nichts mehr Zeit hat. Wir könnten – so ist mein Wissenstand – sofort 90 Pflegefachkräfte Vollzeit aufnehmen.“

KAGes: Lücke von drei Jahren – „wenn alles gut geht“

Ähnlich ist die Situation im Krankenhausbereich, wo allein am LKH Graz derzeit 165 Betten gesperrt werden mussten, sagt Michael Tripolt, KAGes-Zentralbetriebsrat und Vorsitzender der Gesundheitsgewerkschaft (GÖD). 180 DiplompflegerInnen werden heuer laut Prognose die Fachhochschule abschließen, ungefähr 700 werden aber steiermarkweit in der KAGes benötigt – eine Lücke, die organisatorisch kaum noch zu füllen sei: „Wir werden die nächsten drei Jahre, wenn es gutgeht, ständig damit rechnen müssen, dass es Bettensperren gibt. Das bedingt aber, dass die Politik rasch reagiert – das heißt im heurigen Jahr noch ein neues Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, eine neue Ausbildungsordnung, die sofort umgesetzt wird. Dann haben wir eine Lücke von drei Jahren, denn so lange dauert die Ausbildung zur Diplomkrankenpflegerin“, so Tripolt.

Pflegenotstand: Protestmarsch im Mai geplant

Von 13.000 Pflegebetten in der Steiermark können aktuell 3.000 nicht belegt werden, weil es schlichtweg an Personal fehlt. Die Gewerkschaft fordert einmal mehr Maßnahmen gegen den Pflegenotstand und plant für 12. Mai einen Protestmarsch.

Sofortiger Maßnahmenkatalog gefordert

Für den 12. Mai kündigen die Gewerkschaften in Graz einen Protestmarsch an. Beatrix Eiletz von der Gewerkschaft der Privatangestellten und Betriebsratsvorsitzende der Volkshilfe, sagt: „Alles auf einmal umsetzen wird schwierig, das ist uns durchaus bewusst. Wir fordern einen sofortigen Maßnahmenkatalog, wann was umgesetzt wird: Anhebung der Gehälter, bessere Bezahlung, Zulagen und Zuschläge, und das Zeichen, dass die Politik es ernst meint“

„Achtung Gesundheit!“: Online-Petition

Für die Petition „Achtung Gesundheit“ an die Bundesregierung wurden seit März bereits 45.000 Unterschriften gesammelt – die Petition kann ab sofort auch online unterschrieben werden.