Altar mit Kreuz und Kerze
ORF
ORF
Religion

Karfreitag: Schützenhöfer für neue Regelung

Seit 2019 ist der Karfreitag für Menschen evangelischen Glaubens kein gesetzlicher Feiertag mehr. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) fordert nun eine neuerliche Diskussion zum Karfreitag als Feiertag.

Der Karfreitag war für die Angehörigen der protestantischen Kirchen sowie der Alt-Katholiken ein gesetzlich anerkannter Feiertag. Nach der Beschwerde eines konfessionslosen Arbeitnehmers, der diesen nicht in Anspruch nehmen konnte, hob der Europäische Gerichtshof (EuGH) jedoch die Regelung auf. Laut der neuen Regelung können Angehörige dieser Religionsgemeinschaften derzeit lediglich einen Urlaubstag aus dem bestehenden Kontingent verbrauchen.

„Das ist nicht in Ordnung“

Landeshauptmann Schützenhöfer (ÖVP) hat sich nun für eine neuerliche Diskussion zum Karfreitag als Feiertag ausgesprochen: „Die Evangelischen im Lande wurden damit brüskiert. Das ist nicht in Ordnung“, sagte er in der „Kleinen Zeitung“. Es brauche eine „mutige und zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten“.

„Das ist ein Angebot Gottes“

Der Wunsch nach einer Rückkehr des Karfreitags als gesetzlicher Feiertag sei immer noch da, und man hat auch noch nicht aufgegeben, sagt wiederum der steirische Superintendent Wolfgang Rehner: „Die Vertreter unserer Kirche – da haben wir ja nicht nur geistliche, sondern auch genügend Juristinnen und Juristen – kämpfen natürlich weiter dafür, dass dieses Unrecht aufgehoben wird.“

Eine gangbare Lösung wäre für Rehner etwa, den Karfreitag zum gesetzlichen Feiertag für alle zu machen: „Wir glauben ganz fest, dass Jesus Christus ans Kreuz gegangen ist – nicht für die Evangelischen und Altkatholiken, sondern für diese ganze Welt, egal, ob jemand an ihn glaubt oder nicht. Das ist ein Angebot Gottes an diese Welt, und deswegen ist der Feiertag für alle aus theologischer Sicht durchaus begründbar“, so Rehner.

Kocher erteilt Absage

Eine Absage gab es hingegen von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP): Laut der Tageszeitung „Österreich“ etwa ließ er ausrichten, es sei keine Feiertagsregelung vorgesehen.