Bienen und Hummeln erleben heuer einen zwiespältigen Frühling. Zuerst kam der trockene und warme März, nun wieder der Wettersturz mit Kälte und Neuschnee. Wegen der frühen Wärme sind heuer viele Arten auch früher ins Leben gestartet. Das könnte nun unangenehm bis gefährlich für sie werden.
ORF/Kurt Lindner
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Umwelt

Schon auffallend viele Insekten unterwegs

Die zuletzt warmen Frühlingstage haben Auswirkungen auf das Erwachen von Insekten. Gerade das auffallend gehäufte und frühe Auftreten von Hummeln und Bienen hat positive Auswirkungen auf den Obstbau.

Es summt und brummt bereits laut in der Steiermark: Sowohl bei Hummeln, als auch bei Wildbienen sieht Johannes Gepp, Präsident vom Naturschutzbund Steiermark, ein auffallend hohes Erwachen.

Frühes Frühlingserwachen

„Wir haben jetzt besonders warme Tage, das wirkt sich vor allem im Süden der Steiermark aus, dass all jene Tiere, die auf so ein Frühlingserwachen warten, jetzt herauskommen. Es sind schon vor zehn Tagen Segelfalter unterwegs gewesen, oder Schwalbenschwanzfalter, die eigentlich erst in 14 Tagen kommen sollten. Und was mir in der ganzen Steiermark aufgefallen ist: Es sind viele Hummeln unterwegs“, so Gepp.

Gerade über diese Blütenbestäuber dürfte man sich im Obstbau freuen: „Neben den Hummeln sind – unter den hunderten Wildbienen – auch schon die rostroten Mauerbienen unterwegs, was natürlich die Züchter von Äpfeln, Birnen, Zwetschken und Kirschen sehr freut – insbesondere Kirschen, weil das ja die frühesten Bestäuber sind.“

Frost: Schlecht für Obstkulturen, gut gegen Schädlinge

Inwieweit das heurige Jahr ein Wespen- oder Hornissenjahr wird, könne man jetzt aber noch nicht sagen, weil in Teilen der Steiermark die Böden noch gefroren seien und das gesamte Insektenerwachen daher noch etwas Zeit brauche. „Wenn es entsprechende Schneedecken gibt, ist der Boden nicht allzu tief durchgefroren. Aber dann kommt noch das Phänomen, das wir jetzt seit Jahren haben, dass es ganz früh einen Vorfrühling gibt, mit warmen Temperaturen – aber dann kommen parallel noch Frostnächte. Das heißt, was sich jetzt noch abspielt an Frostnächsten, schadet zwar den Obstkulturen, aber dämpft Schädlinge“, so Gepp.

Das gilt auch für den Buchdruckerkäfer, der vor allem der Forstwirtschaft Kopfzerbrechen bereitet. In welchem Ausmaß er sich vermehrt haben könnte, wird wohl von Frostnächsten in den kommenden Tagen und Wochen abhängen.