Kulturdenkmal – Tafel
ORF.at/Carina Kainz
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Kultur

Denkmalschutz verbesserungswürdig

Neben der Ghega-Bahn am Semmering sind die Dachlandschaft der Altstadt und das Schloss Eggenberg in Graz Weltkulturerbe. Zum Tag des Weltkulturerbes am Montag merkt man von Seiten des Denkmalschutzes in der Steiermark vor allem eine ewige Baustelle kritisch an.

Seit vielen Jahren schon ist das Dach des Großkaufhauses Kastner & Öhler ein Dorn im Weltkulturerbe: Das Dach sticht nach wie vor in Alufarben aus der Grazer Altstadt-Dachlandschaft hervor – hier fehlt nach wie vor die dachziegelfärbige Farbgebung.

Kastner-Dach „verschleppte Geschichte“

„Naja, das Kastner und Öhler-Dach, das ist natürlich in meinen Augen ein bisschen eine verschleppte Geschichte, denn hier haben wir nach wie vor sozusagen einen Rohbau, der jetzt schon seit Jahren dasteht – und das ist jetzt natürlich ein Thema, das die Stadt Graz als Baubehörde in Angriff nehmen müsste“, so Christian Brugger, Leiter des Bundesdenkmalamts Steiermark.

Welterbe ist nicht gleich Denkmalschutz

Allgemein fallen derzeit viele alte und sehr alte Häuser dem Bauboom zum Opfer – wie beispielweise eine ganze Zeile von Häusern aus der Biedermeierzeit am Grazer Dietrichsteinplatz. Dagegen könne man wenig ausrichten – das Denkmalschutzgesetz sei zu wenig weitreichend so Brugger: „Das ist ein großer, auch in der öffentlichen Wahrnehmung, falsch bestehender Eindruck, dass Welterbe auch gleichzeitig Denkmalschutz heißt. Ich kann hier nur für das österreichische Denkmalschutzgesetz sprechen, und das ist ein sehr stark – momentan noch – sehr stark objektbezogenes Gesetz.“

Auch Veränderungen gehören zu Kulturgeschichte

Für einen weiter gefassten Schutz hofft man von Seiten des Denkmalschutzes auf eine Gesetzesänderung durch den Bund. Tatsache sei aber auch, dass Veränderungen im Stadtgebiet auch zu Kulturgeschichte gehören, so Brugger.