Wissenschaft

Eumetsat holt Uni Graz in Exzellenzzentrum

Zur Erforschung des globalen Klimawandels beobachten Forschende auch die Veränderungen der Atmosphäre. Eumetsat, die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, hat jetzt Grazer Experten an Bord geholt.

Eumetsat:

Die europäische Satellitenagentur für die Überwachung von Wetter, Klima und Umwelt aus dem Weltraum mit Sitz in Darmstadt wird von derzeit 30 Mitgliedstaaten finanziert. Die Daten und Produkte der Eumetsat-Satelliten sind für die Wettervorhersage von entscheidender Bedeutung und leisten einen Beitrag zur Überwachung der Umwelt und des Klimawandels.

So wie Licht beim Übergang vom optisch dünneren zum optisch dichteren Medium gebrochen wird, wird auch ein Radiosignal bei der Durchquerung der Atmosphäre verändert. Der Effekt – die Phasenverschiebung der Radiosignale – ist messbar und kann Auskunft über die Beschaffenheit der Atmosphäre geben. Das ist auch das Grundprinzip der GPS-Radio-Okkultation, mit dem sich Rückschlüsse auf Dichte, Druck und Temperatur der Atmosphäre in einem bestimmten Höhenbereich ziehen lassen.

Gebündelte Kompetenzen

Forschende des Grazer Wegener Centers haben in den vergangenen Jahren die Methode zur Fernerkundung der globalen Atmosphäre wesentlich verbessern können. Im Rahmen des Eumetsat-Exzellenzzentrums ROM SAF (Radio Occultation Meteorology Satellite Application Facility) bringen sie nun ihre entsprechende Expertise ein.

Wegener-Center-Leiterin Steiner sitzt im ROM-SAF-Lenkungsausschuss
Uni Graz/Rogenhofer
Wegener-Center-Leiterin Steiner sitzt im ROM-SAF-Lenkungsausschuss

Andrea Steiner, Leiterin des Wegener Center, wird als Vertreterin der Uni Graz im ROM-SAF-Lenkungsausschuss fungieren. Als Turbo für die weitere Forschung auf diesem Gebiet stellen Eumetsat gemeinsam mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für die nächsten fünf Jahre 840.000 Euro zur Verfügung. Von der Uni Graz werden noch weitere 560.000 Euro Eigenleistung eingebracht.

„Herausfordernder Weg“

„Es war ein herausfordernder Weg im internationalen Wettbewerb mit mehrstufigen Vorprojekten und Begutachtungen. Ich bin begeistert und dankbar, dass wir diesen Meilenstein erreicht haben, der unsere Forschung zu globalen Klimaänderungen auf ein Jahrzehnt maßgeblich stärken wird“, freute sich Projektleiter Gottfried Kirchengast vom Wegener Center, der das Team der Uni Graz anführt.