Leere Teststation
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Coronavirus

Zahl der Tests und Impfungen eingebrochen

Seit April wird nur mehr in den Apotheken getestet, die Teststraßen sind geschlossen. Jetzt vermelden die Apotheken einen weiteren Rückgang beim Testaufkommen: Die Zahlen seien innerhalb von vier Wochen teils auf zehn Prozent zurückgegangen.

Lange Warteschlangen vor Apotheken und Teststraßen wie noch vor wenigen Monaten sind zumindest derzeit Geschichte. Sogar jetzt zu Ostern, wo so mancher regen Andrang erwartet hat, war wenig los, bestätigt Gerhard Kobinger von der Apothekerkammer Steiermark: „Ich schätze, dass mittlerweile nur mehr zehn bis 30 Prozent des früheren Testaufkommens in den Apotheken stattfindet. Ich hatte am Ostersamstag in drei Stunden zehn Tests.“

Geringes Interesse an Gratis-Tests

Auch das Interesse an den Gratis-Tests – fünf Antigentests pro Monat für zuhause, fünf PCR-Tests in der Apotheke – sei sehr gering: „Antigentests sind fast tot, das will praktisch keiner mehr. PCR-Tests werden noch in geringer Anzahl gemacht, aber sie sind hart an der Grenze zur Kostendeckung“, so Kobinger.

Starke Rückgänge gibt es etwa auch in Kalsdorf, wo Apothekerin Uli Walther von einem Viertel des Testaufkommens im Vergleich zu vor vier Wochen spricht: „Vorher waren es vierhundert, jetzt sind es noch hundert oder weniger.“ Walther will ihr Test-Service dennoch aufrecht halten – es gäbe ja noch viele Infektionen – andere Apotheken denken aber sehr wohl daran, zumindest die Testzeiten zurückzufahren.

Labore fahren Kapazitäten zurück

Kapazitäten zurückfahren müssen auch die Labore, die die Tests für die Apotheken durchführen. Sie sprechen von einem 60-prozentigen Minus: „Wir haben bereits vor vier Wochen beim AMS gemeldet, dass wir bis zu 200 Personen kündigen werden und haben das jetzt eingeleitet“, so Karl-Heinz Preisegger vom Institut für morphologische Analytik.

Massiver Rückgang bei Tests

In den steirischen Apotheken ist die Zahl der Tests in den letzten vier Wochen auf ein Viertel zurückgegangen. Labore haben bereits Personal gekündigt und die 15 Impfstraßen des Landes sind so gut wie leer.

Man habe aber mit dieser Entwicklung gerechnet und da man teils auf Studenten zurückgreife, könne man das System auch schnell wieder hochfahren. Ob das nötig sein wird? „Eigentlich nicht, weil ich glaube, dass die Varianten sich jetzt beruhigt haben“, so Preisegger.

Rund 400 Impfungen täglich

Wenig los ist übrigens auch bei den Impfstraßen: Landesweit werden täglich schon seit Wochen nur mehr rund 400 Impf-Dosen verabreicht. Es werde aber nach Bedarf bestellt, kein Impfstoff müsse weggeworfen werden. Was allerdings mit dem Impfstoff passiert, der beim Bund nun liegen bleibt und nicht abgerufen wird, konnte man uns nicht sagen.