Wollschweine, Mangalizaschweine
dpa-Zentralbild/Robert Schlesing
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WIRTSCHAFT

Wollschweinzucht mit Kilger-Beteiligung insolvent

Die La Gioia GmbH, ein oststeirischer Zuchtbetrieb für Mangalitza-Schweine, an dem der deutsche Investor Hans Kilger seit September mit 60 Prozent beteiligt ist, ist nun auch offiziell insolvent. Die Verbindlichkeiten betragen rund 5,6 Mio. Euro.

Die La Gioia GmbH mit Sitz in Ottendorf an der Rittschein, an der der deutsche Investor Hans Kilger über die Schweizer Stern Capital Management AG beteiligt ist, hat nun einen Insolvenzantrag beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz eingebracht: Die Verbindlichkeiten betragen rund 5,6 Mio. Euro, denen Aktiva von rund 2,9 Millionen gegenüberstehen sollen, hieß es am Donnerstag.

Rund 50 Gläubiger und 500 Schweine

Wie die Kreditschützer von AKV und KSV 1870 mitteilten, befinden sich noch rund 500 Wollschweine in der Aufzucht. Bis Mai sei ihre Versorgung gesichert, und dann soll ein Verkauf erfolgen. Etwa 50 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. „Eine langfristige Fortführung dürfte schon aufgrund der Auseinandersetzungen im Gesellschafterbereich auszuschließen sein“, so der AKV am Donnerstag.

Unterschiedliche Standpunkte

Kilger hatte gegen seinen eigenen Betrieb Strafanzeige erstattet – Tierquälerei stand im Raum, Kilger sei von den Betreibern „arglistig getäuscht“ worden. Diese wehrten sich aber: Mit dem Beteiligungsvertrag aus dem Jahre 2021 habe sich der Investor verpflichtet, „Millionenbeträge der Gesellschaft – in Form von Darlehen – zum Zwecke der Expansion und des Aufbaus der Gesellschaft, darunter auch Investitionen in Immobilien, zur Verfügung zu stellen“. Diesen Verpflichtungen seien die Stern Capital bzw. Kilger „zum größten Teil aber nicht nachgekommen“: Von zugesicherten vier seien nur etwa 1,2 Mio. Euro geflossen, hieß es im Februar. Die Insolvenz hatte sich damit schon damals abgezeichnet.

Sowohl die Domäne Müller Gutsverwaltung und die E. u. M. Müller hatten im Februar den Insolvenzantrag gestellt und geschlossen, eine Woche danach folgte auch noch die Steirerwein Produktion & Handel OG. An allen drei war Kilger ebenfalls beteiligt.