„Heldentod“
Kristallwerk/ Peter Kutej
Kristallwerk/ Peter Kutej
KULTUR

„Heldentod“: Erstaufführung im Kristallwerk

Was passiert, wenn Schneewittchen, Rapunzel und Aschenputtel aufeinandertreffen in einer heruntergekommenen Hotellobby: Das ist Ausgangspunkt des Bühnenstücks „Heldentod“. Das moderne Antimärchen ist im Grazer Kristallwerk zu sehen.

Die drei Märchenklassiker-Damen üben sich in dem Stück des Deutschen Stefan Schroeder in Selbstreflektion. Und die dreht sich vor allem um die Frage: Kommt der Prinz oder kommt er nicht?

Wenn der Prinz ganz anders ist

Das Trio sitzt in einer Hotellobby, die Rezeption ist unbesetzt, auf Koffern und kommt während des Wartens ins Nachdenken und miteinander Agieren. Und dann taucht er tatsächlich auf, der Prinz. Und er entspricht so gar nicht der Vorstellung, die die drei sich von ihm gemacht hatten.

„Heldentod“
Kristallwerk/ Peter Kutej

Österreichische Erstaufführung

Uraufgeführt wurde „Heldentod“ 2018, also vor der Pandemie, im deutschen Riegelsberg. In der österreichischen Erstaufführung im Grazer Kristallwerk stehen Katrin Ebner, Stephanie Laurich, Martin Moser und Tanja Schnalzer auf der Bühne. Und, dass es seit der Uraufführung eine Pandemie gab, findet auch Widerhall in der Grazer Inszenierung.

Mut und Tiefgang

Regie hat Peter Kutej geführt. Es ist die erste Regiearbeit des Intendanten der Sommerspiele Eberndorf in Kärnten und Regieassistenten an der Grazer Oper. „Es ist ein Stück über Mut und die endgültige Abrechnung mit der Illusion des vermeintlichen Märchenprinzen. Dass man am Ende doch alles selbst in die Hand nehmen muss und nichts mehr so sein wird wie zuvor. Und es ist ein abenteuerlicher Theaterabend mit Tiefgang, bei dem einem so manches Lachen im Halse stecken bleibt, so wie Schneewittchen einst der Apfel“, so Kutej.