Menschen an Schreibtischen, Coworking-Space von innen
ORF
ORF
Wirtschaft

Junge wollen Arbeit mit Sinn und Wirkung

Junge Menschen suchen zunehmend Arbeit, die sie mit Sinn erfüllt und Zukunftswirksamkeit hat. Dementsprechend müssen auch Unternehmen ihre Jobangebote anpassen, hieß es bei einer Veranstaltung in Graz, man werde mit besonderen Angeboten um die Besten rittern müssen.

Genug Geld und flexible Arbeitszeiten, das sind die Top-Wünsche junger Menschen, wenn es um den Beruf geht. Außerdem solle die Arbeit spannend, sinngeladen sein und möglichst am Puls der Zeit. Das zeigte sich bei der Veranstaltung von „atempo“ und dem Social Business Hub Styria, Unternehmen aus dem Sozialbereich.

„Wissen, wofür man arbeitet“

Diese Haltung entspricht einem Wandel in der Arbeitswelt. Um in Zeiten von Fachkräftemangel gute junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen, muss man als Firma etwas anbieten können. „Der wichtigste Punkt für die Zukunft ist sicher Sinn, positive impact und Wirkung. Das ist etwas, was eine große Generalisierungswirkung hat. Wer weiß, wofür er arbeitet, hält viel aus, wie man arbeitet“, sagte Wolfgang Mayrhofer von der Wirtschaftsuniversität Wien.

„Für junge Leute ist wichtig, dass sie spüren, dass man mit ihnen schaut, wie sie ihre Zeit verbringen. Dass man auf ihre Bedürfnisse und Ideen eingeht. Bei uns gibt es jede Art von Job, es ist eben nicht nur so, dass es 30 Stunden-Jobs gibt. Wir versuchen, die entsprechenden Projekte zu finden. Das ist für viele wichtig, das ist Basis“, so Walburga Fröhlich von „atempo“.

Bezahlte Freizeit als Anerkennung

Unter dem Motto „Zeit ist die neue Qualität“ bietet sie neben flexiblen Arbeitszeiten auch Besonderheiten an. „Das größte Zuckerl ist das bezahlte Sabbatical. Man kann es nach fünf Jahren in Anspruch nehmen, man kann acht Wochen freinehmen, das wird bezahlt. Man kan tun, was man will. Viele haben zurückgemeldet, sie verstehen das als Anerkennung vom Arbeitgeber. Das macht wiederum sie dankbar. Die Leute freuen sich dann auch wieder zurückzukommen“, so Fröhlich.

Jobs mit Zukunftspotenzial

Aus Sicht der Bevölkerungsentwicklung gibt es im Jahr 2030 rund ein Viertel weniger 25-Jährige als heute. Für den Arbeitsmarkt bedeutet das Arbeitsstellen mit Zukunftspotenzial zu entwickeln, die anziehend wirken. „Es wird uns gar nicht anderes übrigbleiben, wenn man sich die Entwicklung ansieht. Und, wenn uns die Pandemie gelehrt hat, dann ist es: Wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen, dann ist es ganz erstaunlich, was wir leisten können“, so Mayrhofer.