Volle Mülltonne
ORF.at/Georg Hummer
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Umwelt

Künstliche Intelligenz hilft beim Mülltrennen

Biomüll, Restmüll, Papier, Altglas, Dosen: In Österreich gibt es zahlreiche verschiedene Müllcontainer – da für die Weiterverarbeitung die richtige Trennung notwendig ist. Ein Projekt der Firma Saubermacher soll die Zahl der Fehlwürfe reduzieren.

Zahlen des Entsorgungsspezialisten Saubermacher zeigen, dass in den steirischen Mülltonnen oft nicht das landet, was eigentlich hinein gehört: In einer Restmülltonne landen rund 32 Prozent Biomüll, 33 Prozent Wertstoffe und nur 35 Prozent tatsächlicher Restmüll – steiermarkweit bedeutet das 50 Millionen Kilogramm Müll in der Restmülltonne, die dort nicht hingehören.

Müllwagen scannt Inhalt der Tonne

Dank künstlicher Intelligenz und digitaler Helfer ist es mittlerweile aber möglich, viele dieser Fehlwürfe festzustellen. Sechs Gemeinden aus dem Mürztal nehmen am Projekt „Mürztal trennt schlau“ teil: Dazu haben nun mehr als 10.000 Haushalte Mülltonnen, die mit einem Chip ausgestattet sind – mit diesem kann jede Tonne direkt dem Haushalt zugeordnet werden.

Beim Ausleeren der Mülltonnen scannt ein Wertstoffscanner im Heck des Müllwagens den Abfall und erkennt Fehlwürfe – das Trennergebnis wiederum kann dann auf das Smartphone der Bewohner übermittelt werden, sagt Ralf Mittermayr von Saubermacher: „Die Mülltonne wird digital und auch smart. Ich kann mich mit meinem Smartphone registrieren und bekomme dann meine ganz persönliche Information und auch Tipps, wie ich besser trennen kann – denn der Mensch ist das beste Trenninstrument, das wir haben.“

Projekt soll international ausgerollt werden

Die Gemeinden Kindberg, Krieglach, Langenwang, Spital am Semmering, Stanz und St. Barbara im Mürztal wollen das Bewusstsein für richtige Mülltrennung stärken. „Der erste und wichtigste Punkt ist, dass wir noch effizienter Müll trennen. Dann ist in weiterer Folge auch eine Einsparung da, dann sind die Entsorgungskosten niedriger, und wenn das so bleibt, kann man die niedrigeren Kosten auch an die Bürger weitergeben“, sagt Jochen Jance, Bürgermeister von St. Barbara im Mürztal.

Präsentation des Projektes
ORF

„Wir haben dank unserer tollen Mitarbeiter die Kraft gehabt, das selbst im Haus zu entwickeln. Jetzt werden wir es gemeinsam mit einem Partner, der weltweit unterwegs ist – vor allem im Fahrzeugaufbau – international umsetzen“, sagt Saubermacher-Gründer Hans Roth, der das Projekt als europaweit einzigartig bezeichnet. Bisher haben sich 500 Bürgerinnen und Bürger angemeldet, um das Ergebnis ihrer Mülltrennung direkt auf ihr Handy geschickt zu bekommen.