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Verkehr

Tag des Lärms: Vor allem Verkehrslärm belastet

Verkehrslärm ist die größte Lärmbelastung in der Steiermark. Besonders laute Straßen können bis Mitte Mai in einer Online-Karte des VCÖ markiert werden – die Ergebnisse sollen dann an die Behörden weitergeleitet werden.

Für rund 148.000 Steirerinnen und Steirer ab 16 Jahren ist der Verkehrslärm die größte Belastung. Davon geben 120.000 Menschen oder 81 Prozent den Kfz-Verkehr als größte Lärmquelle an. Zum Vergleich: Nur rund 16.000 leiden unter Fluglärm, und für rund 12.000 ist der Schienenverkehr zu laut, informiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) anlässlich des Tag des Lärms und beruft sich dabei auf die Daten der Statistik Austria.

Interaktive Online-Karte für laute Straßen

Besonders stark befahrene Straßen weisen laut VCÖ eine Lärmbelastung von mehr als 55 Dezibel auf – laut WHO sollte die Grenze für eine dauerhafte Lärmbelastung unter 53 Dezibel liegen, in der Nacht sogar unter 45 Dezibel, weil „Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist“. Konkret versetze Lärm den Körper in einen Stresszustand, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steige, ebenso jenes für Schlaganfälle, führt der VCÖ aus.

Über eine Online-Karte des Verkehrsclubs können Bürgerinnen und Bürger daher noch bis 15. Mai mitbestimmen, welche Straßen zu laut sind und diese auf der Karte markieren – die entsprechenden Einträge werden gesammelt und schließlich an die Behörden weitergeleitet, so der VCÖ, denn Ziel sei eine Verkehrsberuhigung.

Rollgeräusche oft lauter als Motor

Gelingen könne diese Verkehrsberuhigung mit der verstärkten Förderung des Radverkehrs, heißt es. Wichtig sei aber etwa auch, durch mehr Tempo-30-Zonen in Wohngebieten die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, denn laut VCÖ nehme das menschliche Ohr Tempo 30 im Vergleich zu Tempo 50 wie eine Halbierung des Verkehrs wahr. Selbst Elektroautos seien nur bis Tempo 30 leiser als Pkw mit Benzin- oder Dieselmotor, denn ab dann ist das Rollgeräusch von Autos lauter als der Motor.

Graz startet wieder Mobilitätsumfrage

Auch die Stadt Graz ist bemüht, das Verkehrsgeschehen in die richtigen Bahnen zu lenken – daher wird seit 1982 regelmäßig eine „Mobilitätserhebung der Grazer Wohnbevölkerung“ durchgeführt, mit der etwa festgestellt werden soll, wie viele der städtischen Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto zurückgelegt werden; aber auch die aktuelle Verkehrspolitik wird hinterfragt.

Die letzte Erhebung erfolgte im Jahr 2018, heuer gibt es wieder eine Umfrage. Die Online-Umfrage für alle Menschen mit Wohnsitz in Graz läuft noch bis 7. Mai. Die Ergebnisse werden im Juni erwartet.