Gesundheit

Mediziner raten zur Hepatitis-Impfung

Weltweit geben dutzende Fälle von Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern Rätsel auf; auch in Österreich wurden zwei Fälle bekannt. Anlässlich der Europäischen Impfwoche raten Mediziner dazu, sich gegen Hepatitis impfen zu lassen.

Rund 170 Fälle wurden bislang gemeldet, bei denen Kinder aus ungeklärter Ursache an Hepatitis erkrankten. Bislang gibt es auch zwei bekannte Fälle in Österreich, beide Kinder stammen aus Wien – mehr dazu in Mysteriöse Hepatitisfälle: Zwei Kinder in Wien erkrankt (science.ORF.at, 25.4.2022).

Kombi-Impfung gegen Hepatitis A und B

Einer Hepatitis, also einer Entzündung der Leber, kann eine Autoimmunerkrankung oder eine Infektion zu Grunde liegen, sagt der Grazer Virologe Klaus Vander: „Das eine ist die Hepatitis A, die primär fäkal-oral übertragen wird, sprich durch kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser – das andere ist die Hepatitis B, die entweder durch Kontakt mit Blut oder Blutprodukten oder durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird.“

Gegen beide Varianten helfe eine kombinierte Hepatitis-Schutzimpfung, so Vander, der diese schon sehr früh empfiehlt: „Hepatitis ist auch impfbar für Kinder, und man sollte das entsprechend dem Österreichischen Impfprogramm auch möglichst frühzeitig in Anspruch nehmen.“

Impfungen wirken nicht bei rätselhaftem Hepatitisstamm

Im Falle der rätselhaften Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern wie eben auch in Wien hätte diese Schutzimpfung jedoch nicht geholfen, so der Virologe, „weil es sich in diesen Fällen um keine dieser beiden Leberinfektionen handelt. Das kann man schon einmal ganz sicher ausschließen“.

Zur Schutzimpfung rät Klaus Vander dennoch – auch deshalb, weil eine Hepatitis-Infektion, vor allem mit Hepatitis B, auch ein Auslöser für Leberzellkrebs sein könne. Sollte man sich nicht sicher sein, ob man schon gegen Hepatitis geimpft ist, rät der Virologe zu einer Blutabnahme mit einer so genannten Titer-Bestimmung: Hier gibt es laut Vander definierte Titer-Höhen – anhand dieser Höhen könne man sich orientieren, ob ein ausreichender Schutz gegeben sei oder unter Umständen eine Auffrischung erforderlich sei, so Vander.