Die Familie Kottulinsky ist ein oststeirischer Großgrundbesitzer und will in Neudau einen Teil der bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche für die Gewinnung von Strom nützen.
Zehn Prozent für die Zukunft
Die Paneele werden auf Stelzen stehen, darunter sollen künftig Schafe weiden. Ausgelegt sei das Projekt auf 25 Jahre, so Grundstückseigentümer Alexander Kottulinsky am Montag: „Wir haben 124 Hektar Landwirtschaft unter Pflug, und ich opfere, unter Anführungszeichen, gerne zehn Prozent, um für die Zukunft fit zu sein. Wir haben die Möglichkeit, einmal zu verlängern – spätestens in 50 Jahren wird hier wieder landwirtschaftliche Nutzung sein.“
7,5 Millionen Euro
Die Energie Steiermark baut auf einer Fläche von zwölf Hektar – das entspricht rund 16 Fußballfeldern – den Photovoltaik-Park, der jährlich elf Megawatt Strom liefern soll; gemeinsam mit der Firma Supernova werden dafür 7,5 Mio. Euro investiert.
„In Summe kann man damit 3.500 Haushalte versorgen. Das ist doch ein beachtlicher Beitrag zur Unabhängigkeit und für mehr sauberer Energie“, sagte Energie Steiermark-Vorstandsdirektor Martin Graf; gleichzeitig werden jährlich 3.600 Tonnen CO2 eingespart.
„Projekt wird sehnsüchtig erwartet“
Von der Idee bis zum Baustart vergingen nur zwei Jahre. Laut dem Neudauer Bürgermeister Wolfgang Dolesch dauerten die Genehmigungsverfahren nicht lange – es habe kaum Gegenwehr gegeben: „Alle Beschlüsse im Gemeinderat waren immer einstimmig. Wir haben Zwischeninformationen an die Bevölkerung gegeben, haben Fragen beantwortet – und das ist der Grund, warum dieses Projekt sehnsüchtig erwartet wird. Und da der Solarpark wenig einsichtig und entsprechend weit weg von Wohngebieten und Straßen liegt, ist auch der Eingriff ins Landschaftsbild gering.“
Großer Photovoltaik-Park entsteht in Neudau
In Neudau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld entsteht derzeit einer der größten Photovoltaik-Parks der Steiermark: Ab Herbst soll der grüne Strom fließen und 3.500 Häuser aus der Region versorgen. Die Familie Kottulinsky ist ein oststeirischer Großgrundbesitzer und will in Neudau einen Teil der bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche für die Gewinnung von Strom nützen.
Gemeinsam mit anderen nachhaltigen Projekten, die bereits umgesetzt wurden, ist die rund 800 Haushalte große Gemeinde Neudau damit laut Dolesch komplett energieautark.
Weitere Projekte und Ziele
Insgesamt will die Energie Steiermark in den kommenden Jahren noch 250 Mio. Euro in derartige Anlagen investieren. "Ziel sind etwa 300 Megawatt Leistung. Damit könnten in Summe über 100.000 Haushalte ausschließlich über die Sonne versorgt werden“, so Graf, „die Herausforderung für den Netzausbau ist jedoch enorm“.
Parallel zum Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen setzt die Energie Steiermark alles daran, auch das Potenzial von vorhandenen Dachflächen umfassend zu nutzen – sowohl auf Privathäusern wie auf Flächen von Industrie- und Handelsbetrieben, ebenso in der Landwirtschaft wie zuletzt bei einem Partnerprojekt mit Chocolatier Josef Zotter.