Schulden
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

Inflation trifft Überschuldete besonders

Die hohe Inflation trifft jene besonders hart, die überschuldet sind – sie haben immer größere Schwierigkeiten, ihre Zahlungspläne einzuhalten, heißt es von der steirischen Schuldnerberatung. Sie fordert ein Anheben des festgelegten Existenzminimums.

Laut dem aktuellen Schuldenreport haben sich im letzten Jahr mehr als 5.000 Menschen an die steirische Schuldnerberatung gewandt, österreichweit suchten rund 53.000 eine Schuldnerberatung auf – mehr dazu in Warnung vor Anstieg bei Privatkonkursen (news.ORF.at).

Fixkosten und Raten

Ein großes Problem sei derzeit die stark gestiegene Inflation, weil sie vor allem das Wohnen, Heizen und die Fahrt zur Arbeit sehr teuer mache und die Menschen hier kaum einsparen könnten, so Christof Lösch von der Schuldnerberatung Steiermark.

„Bei geringem Einkommen ist es natürlich besonders fatal, weil dann schlagen die erhöhten Fixkosten – ob das jetzt Miete oder Energie oder Lebensmittelpreise sind – noch stärker durch, als die Inflationsrate schon ist. Das heißt, diese Menschen haben bei gleichbleibendem Existenzminimum höhere Fixausgaben, und alles, was wir mit ihnen geplant haben, ist dadurch natürlich gefährdet – eben auch die Schuldenrückzahlung“, so Lösch.

1.300 Euro Existenzminimum gefordert

Die Schuldnerberatungen fordern daher die Höhe des Existenzminimums anzupassen, also jenen Betrag, der zum Leben überbleiben muss, nachdem die monatliche Schuldentilgungsraten bezahlt worden sind. Das Existenzminimum liegt jetzt meist bei etwas mehr als 1.000 Euro und sollte auf 1.300 Euro angehoben werden, so die Forderung.

„Alles wird teurer“

„Alles wird ständig teurer.“ Kaum ein Satz ist in Gesprächen über die aktuelle wirtschaftliche Lage öfter zu hören – und diese Feststellung hat bei einer Inflationsrate, die zuletzt vor über 40 Jahren ähnlich hoch war wie heute, auch ihre Berechtigung. Dennoch gehen subjektive Einschätzung, gefühlte Teuerung und offizielle Zahlen oft deutlich auseinander, aus mehreren Gründen – mehr dazu in Inflation zwischen Gefühl und Realität (news.ORF.at).