Ivica Osim
GEPA/Markus Leodolter
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Chronik

Nach Osim-Tod: Diskussion über Würdigung

Nach dem Tod von Ivica Osim am Sonntag nehmen die Diskussionen Fahrt auf, ob und in welcher Form die Stadt Graz ihm ein Denkmal setzt – die Rede ist von einer Ivica-Osim-Straße oder -Platz.

Ivan „Ivica“ Osim hat den Fußball um die Jahrtausendwende mit Bescheidenheit und Intellekt geprägt. Er war einer der erfolgreichsten Trainer, die jemals in Österreich arbeiteten, und dennoch mehr als das – seine philosophische Herangehensweise an den populärsten Sport der Welt und das ständige Ringen um Frieden in seiner Heimat brachten ihm den Ruf eines Fußballweisen ein, der weit über den Tellerrand hinausblickte. Die Bestürzung und die Trauer über Osims Ableben sind entsprechend groß – mehr dazu in Tiefe Betroffenheit nach Tod von Ivica Osim.

In memoriam Ivica Osim

Er hat den Fußball um die Jahrtausendwende mit Bescheidenheit und Intellekt geprägt. Ivan „Ivica“ Osim war einer der erfolgreichsten Trainer, die jemals in Österreich arbeiteten, und dennoch mehr als das – seine philosophische Herangehensweise an den populärsten Sport der Welt und das ständige Ringen um Frieden in seiner Heimat brachten ihm den Ruf eines Fußballweisen ein, der weit über den Tellerrand hinausblickte. Die Bestürzung und die Trauer über Osims Ableben sind entsprechend groß.

Im Gedenken an seinen Jahrhunderttrainer wird nun bei Sturm Graz am Mittwoch ab 19.09 Uhr – dem Gründungsjahr des Vereins – das Flutlicht genau 81 Minuten lang die Merkur-Arena – Stätte von Osims größten Erfolgen – erhellen; jede Minute steht dabei für ein Lebensjahr von Osim. Dabei wird auch der Leichnam Osims im Stadion aufgebahrt – mehr dazu in Osim-Leichnam wird im Grazer Stadion aufgebahrt.

Wie würdigt die Stadt Sturms Jahrhunderttrainer?

Unterdessen nehmen die Diskussionen Fahrt auf, ob und in welcher Form die Stadt Graz Osim ein Denkmal setzen könnte – die Rede ist von einer Ivica-Osim-Straße oder -Platz. Als mögliche Orte werden am Dienstag in Zeitungsberichten die Conrad-von-Hötzendorf-Straße, der Stadion-Vorplatz oder Teile des Augartens genannt.

Dass Osim eine Art Denkmal gesetzt wird, darüber herrscht im Grazer Rathaus Einigkeit – allerdings hält Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) nichts von Schnellschüssen: „Das ist eine Sache, die man in Ruhe und im Konsens überlegen muss, alle Vorschläge und Überlegungen, die es dazu gibt, auf den Tisch holen. Das hat nur einen Sinn, wenn man den Vorschlag gemeinsam in der Stadtregierung mitträgt.“

Ähnlich sieht das Sportstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP): Er will so wie Kahr auf die Wünsche der Angehörigen und der Sturm-Familie Rücksicht nehmen. Wichtig sei ein breiter Konsens: „Die Vorschläge sollen von Sturm – abgesprochen mit der Familie Osim – kommen. Als Stadt Graz werden wir dann versuchen, diese Vorschläge zu prüfen, um möglichst eine gute Lösung zu finden. Wir wollen ein schönes Zeichen der Würdigung und Erinnerung setzen.“

Bereits am Montag hatte die Sozialistische Jugend Steiermark in einer Aussendung eine Ivica-Osim-Straße für Graz gefordert. Osim habe es verdient, dass eine Straße in Graz nach ihm benannt wird. Graz müsse dieser großen Persönlichkeit ein Denkmal setzen für seine Verdienste. „Ivica Osim war nicht nur aus sportlicher Sicht ein Vorbild für Generationen, sondern auch menschlich. Eine Straße nach ihm zu benennen ist wohl das mindeste, was wir tun können, um ihm die verdiente Ehre zu erweisen“, so Jonathan Kaspar, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Steiermark.

Aufwand unterschiedlich hoch

Wenn sich die Stadtregierung dann auf einen Platz oder eine Straße geeinigt hat, wird dieser Platz oder diese Straße von der zuständigen Abteilung geprüft, und nach dieser Prüfung erfolgt der Beschluss im Gemeinderat. Wie lange das dauern kann, ist aber unterschiedlich: Bei einer Allee etwa im Augarten oder dem Stadionvorplatz würde die Umsetzung schneller gehen, als wenn man eine Straße umbenennt, in der viele Menschen wohnen, denn dann müssten mit bürokratischem Aufwand auch die Eintragungen im Grundbuch geändert werden.