alte Tennenmälzerei auf den Reininghaus-Gründen in Graz
APA/Peter Kolb
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Kultur

Museumskonzept für Grazer Tennenmälzerei

Der Grazer Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP) hat am Dienstag ein mögliches Nutzungskonzept für die alte Tennenmälzerei auf den Reininghaus-Gründen vorgelegt. Demnach könnte das denkmalgeschützte Gewölbe ein multifunktionales Museum werden.

Die so genannte Tennenmälzerei wurde im vergangenen Jahr von der Stadt Graz um rund eine Million Euro angekauft. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) rief einen BürgerInnenbeteiligungsprozess für die weitere Nutzung ins Leben – und am Dienstag legten auch Kulturstadtrat Riegler und Graz Museum-Direktor Otto Hochreiter ein mögliches Nachnutzungskonzept vor.

Museum mit Gastro und Servicecenter

Vorgesehen ist demnach eine Hybridnutzung des denkmalgeschützten Gebäudes: Im Zentrum steht ein Museum über die industrielle Entwicklung in der Steiermark, Dauerleihgaben könnten vom Technischen Museum in Wien gegeben werden, hieß es bei der Konzept-Präsentation; daneben soll es aber auch ein Gastro-Angebot, Co-Working-Spaces und ein Servicecenter für Amtswege geben.

Eine Interessensbekundung des interreligiösen Beirats für Büroräumlichkeit habe es ebenso gegeben, wie die Vorstellung einer Außenstelle der Stadtbibliothek – „und wenn es nach uns geht, eine Anknüpfung auf einer Etage an die Industriegeschichte der Stadt, an die historische industrielle Nutzung der Brauerei“, so Riegler.

Bis zu zwölf Mio. Euro Kosten

Der vom Denkmalschutz geforderte Erhalt der Gewölbe sei dabei ein zentraler Punkt, meinte der Stadtrat, ein Glasteil soll die Struktur erweitern: „Das Gebäude wird zu renovieren und zu öffnen sein, wir schätzen eine Summe zwischen zehn und zwölf Mio. Euro.“ Zentral seien dabei die Gewölbe auf den beiden unteren Etagen, gestaltet in elf Jochen in drei Schiffen, „eine wunderbare Raumerfahrung“, ergänzte Hochreiter.

Die neue Funktion der Tennenmälzerei solle außerdem auch der laufenden Nutzung durch die Bewohner von Reininghaus dienen: Laut Plan sollen im Schnitt 220.000 Menschen im Jahr das neue Gebäude frequentieren, rund 500 pro Woche das Industriemuseum und rund 350 die Sonderausstellungen in den Bereichen mit Funktionsüberlagerungen.

Grundsatzbeschlüsse noch ausständig

Er könne sich einen sehr niederschwelligen Eintrittspreis von zwei Euro wie etwa beim Museum am Schloßberg vorstellen, sagte Riegler, auch eine Einbindung der Brauunion auf dem früheren Brauereigelände in welcher Form auch immer wäre anzudenken. Sollten im September 2022 die politischen Grundsatzbeschlüsse gefasst werden, könnte die neue Tennenmälzerei laut Riegler im September 2025 eröffnen. Die Gründung des Fördervereins stehe noch aus.