Geldbörse
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Wirtschaft

Teuerung: Steirer schauen immer mehr aufs Geld

Das Leben ist teurer geworden. Mit ein Grund sind vor allem die Energiepreise, die sich nun auch in anderen Lebensbereichen bemerkbar machen. Laut einer aktuellen Studie begannen viele Steirerinnen und Steirer bereits, ihr Konsumverhalten einzuschränken.

Die Energiepreise für Haushalte steigerten sich heuer im März im Vergleich zum Vorjahr um 42,4 Prozent – diesen Rekordwert teilte die Österreichische Energieagentur mit – mehr dazu in Haushaltsenergie im März 42 Prozent teurer (news.ORF.at). Die Teuerung ist im Geldbörserl angekommen, bestätigt auch eine Umfrage unter 1.200 Österreicherinnen und Österreichern im Auftrag des Fixkostenvergleichsportals durchblicker.

Laut der Umfrage von Anfang April können 13 Prozent der Haushalte ihre Fixkosten nicht mehr decken – zudem trifft die Teuerungswelle die Haushalte zu einer Zeit, wo ohnehin viele von der Pandemie geschwächt sind. Die Preissteigerungen sind längst nicht mehr nur bei Treibstoff, Strom und Gas spürbar, sondern auch bei Wohnkosten, Lebensmitteln und in der Gastronomie.

Die meisten passen Ausgaben an Teuerung an

Ein Großteil der Befragten hat das Konsumverhalten bereits an die Teuerung angepasst, sagt Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker: „Wir waren sehr überrascht herauszufinden, dass uns 91 Prozent der Befragten gesagt haben, dass sie bereits begonnen haben, sich im Alltag einzuschränken. Umgekehrt betrachtet: Nur neun Prozent der Befragten haben ein unverändertes Konsumverhalten.“

Gespart wird beim Essengehen, Reisen und bei Kleidung

Drei Viertel der Befragten sparen bei Gastronomiebesuchen, aber auch beim Autofahren, Reisen und beim Kleidungskauf wird der Umfrage zufolge mehr auf das Geld geschaut. Denn was noch dazukommt: Wegen Kündigung oder Kurzarbeit muss jeder sechste Haushalt mit weniger Einkommen auskommen als vor der Pandemie. „Auch wenn sich die Haushaltsnettoeinkommen ein wenig erholt haben von der Pandemie, kommen die Haushalte etwas geschwächt aus der Pandemie raus – so stark, dass uns 13 Prozent der Befragten gesagt haben, dass sie ihre Fixkosten nicht decken können.“

Befürchtung, dass Zukunft noch teurer wird

98 Prozent der Befragten gehen außerdem davon aus, dass das tägliche Leben künftig noch teurer wird – in der Steiermark haben diese Frage sogar 99 Prozent mit Ja beantwortet: „Der höchste Wert, den ich in diesem Bereich je gesehen habe, es gibt da völligen Konsens, dass das Schlimmste noch vor uns liegt, und das drückt natürlich auch auf die Sorgen: Wir sehen, dass 62 Prozent der österreichischen Haushalte mit Sorge in die Zukunft blicken. Jeder Fünfte hat gesagt, er ist richtig schwer beunruhigt.“

Durchblicker-Geschäftsführer Gerald Baudisch rät Haushalten, ihre Verträge genau unter die Lupe zu nehmen – auch wenn bei Strom und Gas kaum einzusparen sei, gebe es durch einen Wechsel bei Versicherungen, Banken, Handy oder Internettarifen oft noch Einsparungspotential.

„Alles wird teurer“

„Alles wird ständig teurer.“ Kaum ein Satz ist in Gesprächen über die aktuelle wirtschaftliche Lage öfter zu hören – und diese Feststellung hat bei einer Inflationsrate, die zuletzt vor über 40 Jahren ähnlich hoch war wie heute, auch ihre Berechtigung. Dennoch gehen subjektive Einschätzung, gefühlte Teuerung und offizielle Zahlen oft deutlich auseinander, aus mehreren Gründen – mehr dazu in Inflation zwischen Gefühl und Realität (news.ORF.at).