Mit dem neuen Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“ soll die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am sozialen Leben in Gemeinden gestärkt werden. „Wichtig ist, dass Menschen mit Behinderung eingebunden werden in diesen Rahmen, wo entschieden wird, was denn das Nächste ist, was man angeht. Wie sind die Plätze gestaltet, wie die Straßen? Sind zum Beispiel die Ampelschaltungen lang genug für RollstuhlfahrerInnen, sind die Gehsteige breit genug, ist die Pflasterung so, dass man auch mit einem Rollstuhl oder Rollator gut vorwärts kommt“, so Regina Grancy von der Lebenshilfe Steiermark.
Selbst bestimmtes Wohnen
Ein zentrales Thema ist das selbst bestimmte Wohnen, dass man also sich selbst für einen Wohnort und eine Wohnform entscheiden kann, erklärt Hanna Kamrat, Vorsitzende des Selbstvertretungsbeirats der Lebenshilfe Steiermark: „Wenn ich draußen bin, ist es so, dass ich viele Hilfsmitteln und Assistenten brauche, dass ich überhaupt aus der Wohnung komme, weil ich bin Rollstuhlfahrerin. Es braucht einfach ein Umdenken, dass es bei uns Menschen mit Behinderung genau so ist wie bei euch, dass ihr euch das aussuchen könnt, wo man wohnt und wie. Und vor allem müssen die Wohnungen auch leistbar sein, so dass nicht nur die Lebenshilfe das tragen muss, sondern dass wir uns das auch selbst leisten können.“
Oft sind es ganz einfache Dinge
Neben Barrierefreiheit im öffentlichen und privaten Raum, geht es aber auch um ganz einfache Dinge, so Grancy: „Ein ganz wichtiges Thema ist, gibt’s die Informationen so, dass sie alle verstehen können. Wenn ich dabei sein will bei dem, was es in einer Gemeinde gibt, zum Beispiel kulturelles Angebot oder Serviceangebot durch die Gemeinde, ist es natürlich wichtig, dass ich weiß, was gibt es denn überhaupt, wohin kann ich mich wenden, und wo bekomme ich die Unterstützung, die ich brauche.“
Die Leitfäden werden in den kommenden Wochen an zahlreiche Gemeinden in der Steiermark überreicht. Der Startschuss für das Projekt der Lebenshilfe Österreich war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Donnerstag.