Aufgezogene Spritzen mit einem Impfstoff
APA/Georg Hochmuth
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Coronavirus

Vierte Impfung in Pflegeheimen startet

Die aktuelle Omikronwelle ebbt zwar ab, doch gerade jetzt müssen Vorbereitungen für die vierte Impfung getroffen werden. Das Pandemiemanagement des Landes begann nun damit, Informationsschreiben an Pflegeheime auszusenden.

Das nationale Impfgremium schlägt Immunschwachen, aber auch Personen über 80 Jahren eine weitere Impfung vier bis sechs Monate nach dem Drittstich vor – es gilt allerdings eine besondere Aufklärungspflicht, das heißt, im sogenannten „OFF Label Use“. In den Pflegeheimen wird zumeist noch zugewartet, denn – wie in anderen Bereichen auch – gibt es viele Omikron-Genesene.

Viele Genesene in den Heimen

In den Pflegeheimen der Caritas werde die vierte Impfung erst im Spätsommer bzw. Frühherbst flächendeckend notwendig sein, sagt Caritas-Vizedirektorin Nora Tödtling-Musenbichler, „da wir seit Jänner in fast allen unseren Häusern noch einmal eine Omikron-Welle hatten und jeder zweite Bewohner im ersten Quartal an Corona erkrankt war“. 400 der 870 Bewohner waren infiziert, meist mit mildem Verlauf.

Hausärzte entscheiden im Einzelfall

Geimpft werde von den Hausärzten, die bei jedem Einzelnen entscheiden, wann die vierte Impfung notwendig ist, vereinzelt wurden Bewohner auch schon geimpft. Ähnlich ist die Situation bei der Volkshilfe: Ein Drittel der 1.500 Bewohner haben eine Omikron-Infektion bereits gut überstanden. Großangelegte Impfaktionen werde es beim vierten Stich nicht mehr geben, sagt Volkshilfe-Geschäftsführer Franz Ferner, „weil es waren gerade die dritten Stiche über einen langen Zeitraum zeitversetzt, dadurch haben wir nicht die großen Mengen an Impfungen gleichzeitig durchzuführen – wir werden viele kleine Einheiten organisieren. Wichtig ist: Wir informieren, wir organisieren, und wer einen vierten Stich haben will, dem werden wir ihn organisieren.“

Notwendigkeit der vierten Impfung ist gegeben

Notwendig sei die vierte Impfung jedenfalls, sagt Virologe Klaus Vander in Hinblick auf den Herbst. Gerade die Kombination einer Impfung und einer durchgemachten Infektion löse einen sehr breiten Schutz aus: „Hier ist abhängig von der Grunderkrankung oder Konstitution davon auszugehen, dass sechs Monate ein relativ stabiler Schutz gegeben ist, und darauf basieren ja auch die Empfehlungen, dass für Hochbetagte nach vier bis sechs Monaten wieder ein follow-up mit einer Impfung erfolgen sollte.“

Aktuelle Daten würden zeigen, dass die derzeitigen Impfstoffe auch gegen neue Omikron-Subvarianten gut schützen, die in der Steiermark schon vereinzelt nachgewiesen wurden.