Der Badeurlaub im kroatischen Zadar veränderte im vergangenen Sommer das Leben von Michael Hiess aus Graz. Am 22. Juli sprang der frühere Leistungsschwimmer ins Wasser und verletzte sich an einem Felsen. Er brach sich einen Teil der Halswirbelsäule und blieb regungslos im Wasser liegen. „Zum Glück waren Personen um mich, die mich damals gerettet haben“, schildert er. Danach wurde er notoperiert und behandelt. Seit dem Unfall ist der 37-Jährige querschnittgelähmt.
Niemand hat die Pflege bisher bewilligt
Damit er in Zukunft mithilfe einer Pflegekraft wieder in seiner eigenen Wohnung leben kann, hat seine Familie die Wohnung barrierefrei umgestaltet und im Dezember einen Antrag auf Kostenübernahme für eine intensivmedizinische Hauskrankenpflege gestellt. Eine Entscheidung, wer die Kosten dafür übernimmt, gibt es nach wie vor nicht. Weder sein Krankenversicherungsträger, die BVAEB, noch der Gesundheitsfonds Steiermark, der für die Finanzierung des Gesundheitswesens im Land zuständig ist, hätten eine intensivmedizinische Pflege bislang bewilligt.
Gutachten bescheinigt: Hiess braucht Pflege
Ein pflegefachliches Gutachten des Sozialamtes Graz würde aber klar belegen, dass Herr Hiess eine intensivmedizinische Pflegekraft braucht. Die Eltern sind sich sicher: Ihr Sohn könnte das Spital sofort verlassen, wenn die Kosten für die Intensivpflege zu Hause übernommen werden. „Sämtliche Utensilien, die er braucht für die Beatmung, alles wurde geliefert. Nur er ist noch nicht da“, schildert Mutter Gabriele Hiess.
Die Familie hofft auf eine baldige Kostenübernahme. Michael Hiess möchte in Zukunft mithilfe eines augengesteuerten Computers wieder in seinem ursprünglichen Beruf als Programmierer arbeiten.
Dafür, und auch für die Adaptierung seiner Wohnung, muss die Familie sehr viel Geld investieren. Unterstützung bekommt sie unter anderem vom Kulturverein „Nachtaktiv“, der kommende Woche in der Evangelisch-methodistische Kirche in Grazer ein Benefizkonzert zu Gunsten von Michael Hiess veranstaltet.