RegioBus der Verbundlinie Steiermark von außen
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Verkehr

Bessere Öffi-Anbindung für den Grazer Süden

Im Süden von Graz wird das Angebot an regionalen Busverbindungen massiv ausgebaut. Neue Verbindungen und ein höherer Takt auf bestehenden Strecken soll das RegioBus-Netzwerk für 22 Gemeinden stark verbessern.

Am Montag präsentierte Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) gemeinsam mit vielen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern den künftigen Fahrplan in der Gemeinde Raaba-Grambach bei Graz. Er sprach dabei von einer „Busrevolution für den Süden von Graz ab Juli 2023“ und sagte, die Finanzierung durch Land und gemeinden für den Ausbau der regionalen Busverbindungen im Süden von Graz sei gesichert.

Verdoppelung der Fahrplankilometer

Die neuen Fahrplankonzepte im Süden von Graz schaffen ein deutlich dichteres Angebot auf den Hauptachsen von und nach Graz. Ebenfalls werden gänzlich neue tangentiale Linie geschaffen. Laut Lang kommt es für die betroffenen Gemeinden fast zu einer Verdoppelung der Fahrplankilometer, damit werde der öffentliche Verkehr für tausende Steirerinnen und Steirer weiter attraktiviert, so Lang. „Gemeinsam mit den Gemeinden wollen wir unseren potenziellen neuen Kunden ein noch besseres Angebot zum Umstieg vom Auto auf die Öffis anbieten", sagte Lang am Montag und er sprach von einem „großen Wurf für den Süden, Südwesten und Südosten.“

Viertelstunden-Takte erstezen Fahrplan

Laut Lang werden in den nächsten zehn Jahren mehr als 105 Millionen Euro dafür investiert. Konkret kommen dabei jährlich rund vier Millionen Euro von den 22 Gemeinden und sieben Millionen vom Land. Die Vergabe und Beauftragung der Verkehrsdienstleistungen wird durch den Verkehrsverbund Steiermark erfolgen. „Neben dem günstigen KlimaTicket Steiermark, setzen wir in der Steiermark auf einen weiteren Ausbau des Angebotes und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, betonte Peter Gspaltl, Geschäftsführer Verkehrsverbund Steiermark: „"Wir reden hier von Viertelstunden-Takten, das heißt vier Busse pro Stunde im Takt, das ist das Wichgtigste, dass man keinen Fahrplan braucht. Wir reden auch von Tangentilalinien über die Mur, das heißt, dass unter den 22 Gemeinden, zwischen den Schulen und den Wohnorten optimale, durchaus urbane Verkehrsbedingungen im öffentlichen Verkehr gegeben sind.“

Start erst im Juli 2023

Die betroffenen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 22 Gemeinden zeigten sich am Montag zeigen durchwegs optmistisch, dass sich mit dem verbesserten Angebot in Kombination mit der S-Bahn viele zum Umstieg auf Öffis bewegen lassen werden, der Bürgermeister von Lieboch, Stefan Helmreich sagte: „Bisher hatten wir nur die Sternverbindungen nach Graz und so ist es ein großer Gewinn für die berufstätigen Menschen in Lieboch. Wir können damit ein Angebot machen, dass man die wichtigen West-Ost-Verbindungen – zum Beispiel, wenn man seinen Arbeitsplatz hier in Raaba hat – auch ohne Auto erreichen kann“, sagte Helmreich.

Gestartet werden kann erst im Juli 2023, zuvor muss es entsprechend den EU-Vorgaben eine europaweite Ausschreibung geben, aus der letztlich der Bestbieter für die zusätzlich nötigen Busverbindungen hervor gehen wird.

Die Verbesserungen im Detail

Busbündel Graz Südost:

• 20-Minuten-Takt zwischen Graz und Hart, inkl. Abend- und Wochenendverkehr.

• Viertelstundentakt (vormittags Halbstundentakt) zwischen Graz und Hausmannstätten über Raaba, inkl. Abend- und Wochenendverkehr.

• Halbstundentakt (vormittags Stundentakt) zwischen Graz und Vasoldsberg, Hausmannstätten über Dörfla, Fernitz, Allerheiligen, St. Stefan/Rosental inkl. Abend- und Wochenendverkehr.

• Halbstundentakt zwischen Graz und St. Marein, Stundentakt nach Gleisdorf über Nestelbach, Stundentakt Lassnitzhöhe über Autal.
• Stundentakt (zu Hauptverkehrszeiten Halbstundentakt) nach Heiligenkreuz am Waasen und Pirching am Traubenberg

• Neue Expressbusse zwischen Graz und St. Marein sowie Graz und St. Stefan.

• Neue Tangentialverbindungen zwischen Seiersberg/Pirka, Feldkirchen, Raaba und Hart, zwischen Premstätten, Kalsdorf, Fernitz, Hausmannstätten und Raaba, zwischen Wildon und Allerheiligen sowie zwischen dem Grazer LKH und Hart.

Busbündel Graz Südwest:

• Stärkung der radialen Buslinien von Graz über Premstätten bis Wundschuh bzw. Zwaring, von Graz nach Feldkirchen, Kalsdorf und Werndorf sowie von Graz zum Schwarzlsee via Rudersdorf. Diese regionalen Achsen werden im Halbstundentakt und dichter bedient.

• Einführung von neuen Tangentiallinien u.a. von Seiersberg-Pirka nach Hart über Feldkirchen, Magna und Raaba.

• Die jetzige Linie 510 von Graz über Raaba-Grambach, Hausmannstätten, Fernitz nach Kalsdorf und weiter über Schwarzl wird bis nach Premstätten bis zum dortigen S-Bahnhof geplant.

• Durch gänzlich neue Linien bessere Erschließung der Orte selbst bzw. zwischen den Gemeinden (z.B. von Premstätten nach Kalsdorf, von Premstätten nach Dobl und Lieboch, von Lieboch nach Dobl und Lannach, von Zwaring über Wundschuh nach Werndorf, von St. Georgen an der Stiefing nach Wildon und über Weitendorf nach Werndorf).

• Verbesserte Anschlüsse zur S-Bahn und eine generell einfachere und übersichtlichere Gestaltung des Verkehrsangebotes.

• Bei der S-Bahn-Anbindung werden bereits in der last mile-Anbindung erprobte Linien ausgebaut bzw. neu eingeführt (z.B. Werndorf – Wundschuh oder ganz neu Dobl – Lieboch).

• Neue Möglichkeiten der Verknüpfung ergeben sich auch rund um den zukünftigen Busknoten in Premstätten.

In Graz wird die Endhaltestelle der Linien vom Griesplatz über die Mur zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) wandern.