Pläne für Photovoltaik Park Energie Steiermark
Katarzyna Theissl
Katarzyna Theissl
Umwelt

Grüne Energie: Steiermark hat Luft nach oben

In der Weststeiermark entsteht Österreichs größter Photovoltaikpark. Das Projekt, das am Dienstag präsentiert wird, soll ab Herbst mehr als 18 Millionen Kilowattstunden grünen Strom im Jahr liefern. Trotz des Großprojektes hat die Steiermark bei der Erzeugung von erneuerbarer Energie noch Aufholbedarf.

Die Anlage entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohle-Abbaus in Bärnbach, Bezirk Voitsberg. Hier baut die Energie Steiermark auf 21 Hektar den größten Photovoltaik-Park Österreichs.

Zwei Prozent des Jahresbedarfs durch Photovoltaik

Bis zum Vorjahr zählte die Steiermark 21.360 Photovoltaikanlagen. Damit ist man neben Ober- und Niederösterreich im bundesweiten Vergleich an der Spitze, sagte Herbert Paierl vom Bundesverband Photovoltaic Austria: „Insgesamt sind etwa 400 Megawatt an Photovoltaikanlagen im letzten Jahr installiert worden. Damit deckt man in etwa zwei Prozent des Jahresstrombedarfs, rein bilanziell.“

Photovoltaikmodule und Windrad in Kilb
ORF
Um den Bedarf zu decken müssen künftig auch große Flächen für Photovoltaikanlagen genutzt werden

Experten sehen hier noch deutlichen Aufholbedarf. Um das Ziel, ab 2030 100 Prozent erneuerbare Energie in Österreich zu haben zu erreichen, fehle noch einiges, sagte Paierl. „In der Steiermark würde das von zwei Prozent auf 20 Prozent bis 2030 eine Verzehnfachung bedeuten.“

Belastete Netzinfrastruktur

Das sei nur möglich, wenn man künftig auch große Flächen für Photovoltaikanlagen nützen wird. Ein zentrales Thema sei aber schon jetzt die Einspeisungsproblematik in das Stromnetz: „Das ist sachlich begründet, dadurch, dass bisher die Netze, die Mittelspannungsnetze, die Hochspannungsnetze, ausgerichtet waren auf größere Anlagen, auf Wasserkraftanlagen, auch kalorische Anlagen – und diese großen Kraftwerke mit hunderten an Megawatt Anschlussleistung, die hat man natürlich zentral angeschlossen, mit starken Leitungen. Jetzt ist es so, dass tausende Standorte dazu kommen, kleinere Anlagen. Das ist für die Netzbetreiber, die Netzinfrastruktur, eine besondere Herausforderung. Das muss umgebaut werden. Das wissen alle, dessen sind sich auch alle bewusst.“

Eigene Photovoltaikanlagen boomen

Der Trend zur eigenen Photovoltaikanlage sei da, der Gedanke, die eigene Stromversorgung sicher zu stellen ist auch nachvollziehbar. Allerdings könne man im Schnitt rund ein Drittel des privaten Stromverbrauches damit abdecken, sagte Herbert Paier: „Man wird nie eine hundertprozentige Selbstversorgung zustande bringen, selbst wenn man sich dann noch einen Speicher, also eine Batterie, leistet“, sagte Herbert Paierl vom Bundesverband Photovoltaic Austria.