Digitaler Stromzähler
dpa/Patrick Pleul
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Wirtschaft

Strom- und Gasanbieterwechsel rückläufig

11.520 steirische Strom- und Gaskunden haben laut E-Control seit Jahresbeginn ihren Lieferanten gewechselt. Das sind weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, was vor allem daran liegen dürfte, dass es kaum noch „günstigere“ Angebote gibt.

Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatten sich noch 14.828 Strom- und Gaskunden aus der Steiermark einen neuen Strom- oder Gaslieferanten gesucht. Heuer gab es bisher gut 3.000 weniger Anbieterwechsel, sagt Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand des Strom- und Gasregulators E-Control: „Von den 11.520 Wechslern suchten sich 10.442 Kundinnen und Kunden einen neuen Strom- und 1.078 einen neuen Gaslieferanten. Das sind Wechselraten von 1,1 Prozent bei Strom und 1,6 Prozent bei Gas.“

Anbieterwechsel kaum noch von Vorteil

Die meisten Anbieterwechsel gab es laut Urbantschitsch im Jahr 2019, seither sei ein ständiges Auf und Ab zu beobachten: „2020 wurde vor allem von der Pandemie bestimmt, seit einigen Monaten sind wir mit zum Teil hohen Steigerungen bei den Strom- und Gaspreisen konfrontiert.“

Und eben diese Preissteigerungen würden auch den Rückgang beim Anbieterwechsel erklären: „Vor allem bisher günstige Lieferanten können die massiven Preissteigerungen am Großhandelsmarkt kaum abfedern und geben diese an ihre Kundinnen und Kunden weiter. Einige Lieferanten haben sich vom Markt zurückgezogen, andere beschränken sich nur mehr auf das eigene Versorgungsgebiet.“ Dadurch gebe es kaum noch Potenzial, bei einem Anbieterwechsel zu sparen; die Arbeiterkammer warnte zuletzt sogar davor – mehr dazu in AK warnt vor Stromanbieterwechsel (6.2.2022).

Keine Wende vor Mitte 2023 erwartet

Urbantschitsch geht davon aus, dass die angespannte Situation am Energiemarkt noch länger andauern wird: „Im heurigen Jahr rechnen wir mit keiner großen Entspannung bei den Energiepreisen. Frühestens im zweiten Quartal des nächsten Jahres könnte es hier wieder zu Erleichterungen kommen und damit dann hoffentlich auch wieder ein Lieferantenwechsel attraktiv werden.“

Bis dahin bleibt den Konsumentinnen und Konsumenten nichts anderes übrig, als Energie zu sparen, mit dem positiven Nebeneffekt, dass damit nicht nur die Geldbörse, sondern auch die Umwelt entlastet wird.