Radweg
APA/BARBARA GINDL
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Verkehr

Grazer Autoverkehr hat stark abgenommen

Die Stadt Graz hat am Dienstag die Ergebnisse der jüngsten Mobilitätserhebung präsentiert. Demnach sei der Anteil des motorisierten Verkehrs in Graz so gering wie zuletzt vor 40 Jahren, während immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs seien.

Im Jahr 1982 wurde erstmals eine vergleichbare Befragung der Grazer und Grazerinnen zu ihrem Mobilitätsverhalten in der Stadt durchgeführt, seither werden diese Daten alle fünf Jahre erhoben. 3.311 Personen wurden im Zuge der jüngsten Erhebung befragt und hier zeigen sich nicht nur im Vergleich zur ersten Befragung, sondern auch zu jener im Jahr 2018 klare Tendenzen in Richtung Fahrradverkehr.

Motorisierter Verkehr auf ein Drittel gesunken

So lag der Anteil des motorisierten Individualverkehrs im Vorjahr bei nur noch 33 Prozent, was dem niedrigsten Wert seit 40 Jahren entspricht. Das Auto bleibt damit zwar weiterhin auf Platz eins der Fortbewegungsmitte, auf jeweils rund 20 Prozent gestiegen ist zugleich aber der Anteil der Radfahrer und Fußgänger. Eher unter den Erwartungen geblieben ist die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs, hier ist der Anteil der Nutzer sogar von 20 auf 18 Prozent gesunken, was die Studien-Verantwortlichen aber auch auf die Pandemie zurückführen.

Graz, Straßenbahn
ORF.at/Zita Klimek
Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ging seit 2018 zurück.

Schwentner: „Sind auf richtigem Weg“

Die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) sieht sich mit diesen Ergebnissen in ihrem Verkehrs-Kurs für Graz bestärkt und will ihn daher auch weiter verfolgen: „Mit gezielten Projekten und baulichen Verbesserungen sowohl für Fußgängerinnen und Fußgänger, als auch für Radfahrerinnen und Radfahrer werde ich die Basis für weiteres Wachstum schaffen. Auch die Ergebnisse im Bereich des Öffentlichen Verkehrs zeigen, dass trotz der Einschränkungen durch die Pandemie, Busse und Straßenbahnen genützt wurden.“

Judith Schwentner auf einem Lastenrad
APA/Erwin Scheriau
Die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner warb im Wahlkampf mit einer autofreien Stadt

„Stadt der kurzen Wege“

Konkret soll in Graz die „Stadt der kurzen Wege" weiter gestärkt und der Fuß- und Radverkehr vor allem unter den Jugendlichen gefördert werden. Denn 29 Prozent der Wege, die mit dem Auto, Moped oder Motorrad zurückgelegt werden, sind laut Grazer Verkehrsabteilung kürzer als 3,3 Kilometer. Der motorisierte Individualverkehr soll aber auch im Berufspendel- und Personenwirtschaftsverkehr in der Altersgruppe der 35- bis 65-Jährigen verringert werden. Noch vor der Graz-Wahl vergangenen Herbst warb Schwentner sogar mit der Idee einer autofreien Innenstadt – mehr dazu in Schwentner: „Man kann viel tun“ (22.8.2021).

Gleichzeitig kündigt die Stadt Graz eine Offensive im Bereich der Öffentlichen Verkehrsmittel an, um auch hier künftig mehr Menschen zum Umsteigen bewegen zu können.