WIRTSCHAFT

Seiersberger Intellic GmbH insolvent

Die im Bereich Elektrotechnik u.a. für den automotiven Sektor tätige steirische Firma Intellic GmbH hat am Landesgericht Graz Insolvenz angemeldet. Die Überschuldung dürfte sich auf mehr als 8,5 Millionen Euro belaufen.

Betroffen sind fünf Beschäftigte und bis zu 40 Gläubiger, wie die Kreditschützer AKV und KSV am Dienstag mitteilten. Ursache für die Insolvenz dürften die Pandemie und damit zusammenhängende Unterbrechungen der Lieferketten bei Halbleitern sein.

Keine Fortführung geplant

Die Aktiva sollen sich auf rund 1,13 Millionen Euro, die Passiva auf rund 9,79 Millionen Euro belaufen. Eine Fortführung des in Seiersberg bei Graz ansässigen Unternehmens ist laut Kreditschützern nicht geplant.

Das im Jahr 2007 gegründete Unternehmen vertreibt elektronische Tachografen (EFAS), Antennen für den Bereich Dedicated Short Range Communication (DSRC, die Kommunikation von Fahrzeugen untereinander) sowie Motion Sensoren für Transportunternehmen in der EU und dem AETR-Raum. Letzterer umfasst Staaten, die dem Accord Européen sur les Transports Routiers beigetreten sind. Dieser umfasst die Regelungen für Fernfahrer, Stichwort u.a. Ruhezeiten.

Die Produkte werden von internationalen Produzenten hergestellt und geliefert, der Vertrieb erfolgt durch Key Account Manager des Unternehmens und durch ein Joint Venture in der Türkei. An diesem hält Intellic 50 Prozent der Anteile.

Umsatzeinbußen durch Pandemie-Folgen

Die CoV-Pandemie bzw. die dadurch ausgelöste globale Chip-Krise sowie die Unterbrechungen der Lieferketten führten zu einem massiven Umsatzeinbruch, wie die Firma angab. Produktionsstillstände bei Autobauern taten ein übriges, sodass die von Intellic abgerufenen Stückzahlen stark rückläufig waren. Laut Insolvenzantrag habe allein der Hauptkunde die vertraglich vereinbarten Stückzahlen um die Hälfte pro Jahr reduziert.

Trotz Verhandlungen mit den Hauptlieferanten und Stundungen erfolgte letztlich die Aufkündigung des Liefervertrages durch den wesentlichen Hauptlieferanten. Die Liquiditätskrise konnte auch durch Inanspruchnahme staatlicher Coronahilfen nicht beseitigt werden.