Jaglhof
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Wirtschaft

Nach Pleiten: Investor Kilger stellt neues Projekt vor

Seit Jahren investiert der Münchener Wirtschaftsprüfer Hans Kilger in der Südsteiermark Millionen. Am Mittwoch präsentierte er mit dem Jaglhof in Gamlitz sein neuestes Projekt – und nahm dabei auch zu einigen kürzlich bekannt gewordenen Pleiten Stellung.

Der Jaglhof auf dem Sernauberg ist eine der exklusivsten Adressen der Südsteiermark. Der Blick von der Terrasse über das Weinland gefällt auch dem Münchener Investor, und so lässt Hans Kilger den Jaglhof seit März 2021 um insgesamt zehn Millionen Euro erweitern.

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Ende Mai sollen die vier neuen Gästehäuser mit 23 Zimmern und Suiten sowie der Wellnessbereich im ehemaligen Weinkeller fertig sein. „Die Investitionen haben wir auch deshalb gemacht, weil der Betrieb vorher einfach zu klein war. Wir hatten zu wenig Gastronomieplätze, Beherbergung sowieso“, sagt Hans Kilger.

Insolvenzen „sehr negative Erfahrung“

Der neue Restaurant-Bereich samt Zubau hat bereits geöffnet – hier gab der Investor am Mittwoch seine Pressekonferenz, bewusst inmitten der Vertreter jener steirischen Baufirmen, die den Umbau realisiert haben; man will Gerüchte zerstreuen, Kilger würde Rechnungen nicht bezahlen.

Kilger zu Investment-Pleiten

Der Münchner Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Hans Kilger tritt seit einigen Jahren als Investor vor allem in der Südsteiermark auf. In Gamlitz hat er am Mittwoch ein neues Tourismus-Projekt vorgestellt. Dabei hat er auch Stellung zu einigen Investment-Pleiten genommen.

Dessen Imperium bekam jüngst einige Kratzer ab, gingen doch mehrere Investments schief – mehr dazu in Wein-Domäne Müller meldete Insolvenz an (14.2.2022), in Wirbel um Kilger-Investments in der Steiermark (22.2.2022) und in Wollschweinzucht mit Kilger-Beteiligung insolvent (21.4.2022). „Das war für mich eine sehr negative Erfahrung, weil wir haben genau bei diesen Betrieben in die Human Ressource investierten“, so Kilger.

Hans Kilger
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Von 50 Projekten gingen drei schief

Seine Argumentationslinie lautet: Man habe mehr als 50 Mio. Euro in 50 steirische Projekte investiert – drei davon seien schiefgegangen. Finanziell wären die Pleiten verkraftbar: „Das Geld, das sind runde 1,7 Mio. Euro, die wir in den Schweinebetrieb investiert haben, das ist mehr oder weniger weg. Die Müller-Geschichten, da wissen wir noch nicht, was am Ende der tage über bleibt, aber das wird für uns mit Sicherheit keine großen monetären Auswirkungen haben, weil die Liegenschaften gehören uns, die Lagen haben wir gekauft, und wir haben den Betrieb schuldenfrei gestellt.“ Mit dem neuen Jaglhof versucht der Münchener Investor nun wieder Ruhe in seine Domaines Kilger einkehren zu lassen.