Lenkrad eines Autobusses
pixabay/AngelikaGraczyk
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Chronik

Mehr Nachtbusse für Jugendliche gefordert

Jungen Menschen fehlen beim Fortgehen oft die Alternativen zum Privat-Pkw oder Moped. Die steirische Kinder- und Jugendanwältin fordert daher mehr Angebote – vor allem jetzt, da die Nachtgastronomie und Events wieder voll angelaufen sind.

Eine 17-Jährige kam am Sonntag bei einem Verkehrsunfall im Bezirk Graz-Umgebung ums Leben; der 21-jährige Lenker des Fahrzeuges war alkoholisiert – mehr dazu in Alkohol am Steuer: 17-Jährige Mitfahrerin tot. Die steirische Kinder- und Jugendanwältin Denise Schiffrer-Barac meint, dass es am Land häufig keine passenden Alternativen zum Privatfahrzeug gebe.

Sicheres Heimkommen mit Bus oder Taxi

Mit der Öffnung der Nachtlokale und den derzeit vielen Festivitäten lebt auch die Jugend wieder auf. Junge Menschen haben laut Schiffrer-Barac einiges nachzuholen – das sei gut und wichtig, meint die Expertin: „Das ist Teil der Entwicklung. Es ist natürlich so, dass in manchen Fällen Alkohol getrunken wird, und da ist es zehnmal besser, sie kommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch mit Taxis nach Hause, damit ein sicheres Heimkommen gewährleistet ist.“

Einige Gemeinden bieten auf Eigeninitiative Taxigutscheine für Nachtschwärmer an, manche übernehmen einen Teil der Fahrtkosten. Dass auch Busse von Jugendlichen gut angenommen werden, beweise der Nachtbus Hochsteiermark, der jeden Samstag zwischen Mürzzuschlag und Trofaiach stündlich seine Schleifen zieht.

Nightline Murtal wird gut angenommen

Die Nightline Murtal fährt seit 2015, sagt Initiator Wolfgang Moitzi: „Wir starten immer um 19.30 Uhr und fahren bis 5.00 Uhr Früh durch. Wir fahren nicht stur einen Fahrplan ab, sondern fahren immer dort hin, wo Feste und Bälle sind. Deswegen wird die Nightline Murtal auch gut angenommen. Wir hatten vor Corona zwischen 20.000 und 30.000 Fährgäste pro Jahr, und auch jetzt sind die Fahrgastzahlen wieder extrem hoch.“ Finanziert werden die Busse von den Murtaler Gemeinden und vom Regionalmanagement. Für viele Jugendliche sei das eine gute Alternative zum Selbstfahren.

In Leibnitz bieten die Zuständigen keine derartigen Angebote für die Jugend – das neu geschaffene WEINmobil fährt nur bis 23.30 Uhr und dient hauptsächlich den Touristen –, und auch im Ausseerland gibt es kein derartiges Angebot: Hier sei auch die Nachfrage zu gering, erklärt ein Taxiunternehmer auf Anfrage des ORF Steiermark. Somit bilden viele Jugendliche Fahrgemeinschaften mit Privat-Pkws – die Gefahr von Alkohol am Steuer ist dadurch höher.