Krähen sind hoch intelligent und besonders lernfähig – ein Exemplar in Kapfenberg jedoch versetzt die Bewohner der Wohnsiedlung „Ramsauer Plateau“ derzeit in Angst und Schrecken. „Sie war vor zwei Jahren schon einmal da, da hatten wir Probleme – aber diesmal ist es ganz arg. Sie geht alle Nachbarn an, zum Teil trauen wir uns nur noch mit Helm heraus“, erzählt Krähenopfer Peter Ebner.
Krähenattacken in Kapfenberg
In Kapfenberg soll seit März eine Krähe zahlreiche Personen attackiert haben. Die Bewohner fordern nun eine rasche Lösung. 20 Personen wurden bisher bereits verletzt.
„Habe gemerkt, dass ich blute“
„Man geht voller Angst aus dem Haus. Beim Gartenarbeiten schaut man immer, ob der Vogel kommt“, sagt Margarethe Ebner, die ebenfalls attackiert wurde. Durch gezieltes Anfüttern habe der Rabenvogel seine Scheu verloren und ein Revierverhalten entwickelt – mit schmerzhaften Folgen, wie Waltraud Russ spüren musste: „Es war überraschend, dass der Vogel auf meinem Kopf gelandet ist. Als ich ihn abgestoßen habe, habe ich gemerkt, dass ich blute.“
„Es gibt Fotos, und es gibt Beweismittel, dass der Vogel auf den Kopf hinpeckt und auch mit den Krallen offene Stellen verursacht. Da muss man jetzt eingreifen“, fordert Erwin Fuchs von der Stadt Kapfenberg. Eine Landesverordnung erlaubt den Abschuss von Krähen aber nur in Ausnahmefällen, und nur im Freiland – etwa auf Äckern. Die Bürger sind verärgert: „Es kann ja nicht sein, dass die mehr wert ist als ein Mensch“, so Peter Ebner.
Vogel darf gefangen werden
Nach wochenlangen Forderungen zeichnet sich nun aber eine Lösung ab: Es liegt eine Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft Bruck-Mürzzuschlag vor. „Das besagte Tier darf eingefangen und an das Naturschutzzentrum Weitental übergeben werden. Wir hoffen, dass der Vogel in die Falle geht“, erklärt Wolfgang Klösch.