Photovoltaikanlage
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PV-Anlagen: Trotz Hürden lohnt der Umstieg

Bis zu fünf Monate wartet man derzeit bei Photovoltaikanlagen von der Bestellung bis zur Fertigstellung. Experten raten aber dennoch dazu, anstehende Projekte nicht aufzuschieben.

Wechselrichter, Stromspeicher und Unterkonstruktionen für Paneele: Diese und andere Bauteile sind derzeit schwer lieferbar und machen die persönliche Energiewende zur Geduldprobe: „Von der Bestellung bis zum Projektende kann es sein, dass es vier bis fünf Monate dauert, dass du deine gesamten Teile zusammen hast und du bauen kannst“, sagt Christian Gaich, Landesinnungsmeister der Elektrotechniker.

Vorhersagen unmöglich – jetzt investieren

Er zieht den Vergleich zum letzten Jahr: Da sei in der Regel alles nach drei Wochen erledigt gewesen. Projekte deswegen vielleicht auf das nächste Jahr zu verschieben, mache aber keinen Sinn: „Die Leute sollen das angehen, sie müssen nur geduldig sein und ein bisschen warten. Aber sie tun der Umwelt und dem eigenen Geldbörsel etwas Gutes, weil was nächstes Jahr ist – ob das besser wird oder schlechter wird – das kann überhaupt niemand sagen“, so Gaich.

Jetzt in Photovoltaik zu investieren, lohnt sich auf jeden Fall, heißt es auch bei der Energie Steiermark, denn es sei davon auszugehen, dass die Strompreise länger auf dem aktuellen Niveau bleiben werden.

Förderungen: Fristverlängerung in Aussicht

Durch die Lieferschwierigkeiten entstanden zuletzt auch Sorgen, dass Konsumenten um Förderungen umfallen, weil Fristen nicht eingehalten werden können – hier ist laut Gaich eine Lösung mit der Abwicklungsstelle für Ökostrom ÖMAG in Sicht: „Es ist mittlerweile so weit, dass die Fristen aufgrund dieser Materialsituation verlängert werden können. Das heißt, auch wenn man eine Zusage bekommt und das Material nicht geliefert werden kann, kann man immer dreimonatsweise verlängern.“ Eine endgültige Entscheidung könnte es laut Gaich noch in dieser Woche geben.

Die PV-Anlagen-Förderung beträgt 280 Euro pro kWp – eine 10 kW-Anlage wird also mit 2.800 Euro gefördert, bei Kosten von rund 18.000 Euro. Bei der ersten Förderrunde Ende April gingen mehr als 60.000 Anträge ein, der zweite Call startet am 21. Juni – mehr dazu in Photovoltaik-Förderung: Aufregung um Umstellung (15.4.2022).