Chronik

Engagierte Helfer mit Polizeipreis gewürdigt

Montagabend hat die steirische Polizei Menschen für ihre Zivilcourage ausgezeichnet. Immer wieder ist es das beherzte Eingreifen von Zivilpersonen, das Schlimmeres verhindert.

Am Wochenende etwa wurde eine 22 Jahre alte Grazerin beinahe Opfer einer Vergewaltigung. Zwei zufällig vorbeikommende Radfahrerin konnten helfend einschreiten und die Täter in die Flucht schlagen. Mehr dazu in Unbekannte wollten Grazerin vergewaltigen.

Geisterfahrerin auf Autobahn gestoppt

„Es ist wichtig hinzusehen und zu handeln, ohne sich aber dabei selbst in Gefahr zu bringen. Wir haben in der jüngsten Vergangenheit zehn Fälle herausgesucht, wo Steirer wirklich als Vorbilder galten und eingeschritten sind“, sagte Markus Lamb, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark.

Martin Waldsam wird von der Polizei für seine Zivilcourage ausgezeichnet
ORF
Martin Waldsam stoppte eine Geisterfahrerin auf der Autobhan

Ausgezeichnet für seine Zivilcourage wurde auch Martin Waldsam. Er fuhr mit seinem Auto auf der A9, nach dem ersten Gratkorntunnel entdeckte er eine 78 Jahre alte Frau, die mit ihrem Auto als Geisterfahrerin unterwegs war. „In kürzester Zeit habe ich mir gedacht, ich muss jetzt Gas geben, damit nicht irgendetwas passiert. Ich habe gewusst, es kommt gleich der nächste Tunnel“. Nur zwei Kilometer blieben dem 46-Jährigen, der beruflich LKW Fahrer schult, um der Geisterfahrerin vorauszufahren, kurz vor dem zweiten Gratkorntunnel hielt er in einer Bucht, und lief auf die gegenüberliegende Fahrbahnseite: „Dann habe ich gewunken, gerufen und sie von der Autobahn gelotst. Da überlegt man nicht lange, man versucht zu handeln und hofft, dass nicht mehr passiert“.

Handwerker schritt bei Messerattacke ein

Auch Norbert Stranegger wird sich noch lange an einen Arbeitstag im April 2020 erinnern. Der Handwerker aus Kammern war mit Montagearbeiten bei einem Kunden beschäftigt, als dessen Enkelsohn ihn im Nebenraum mit einem Messer attackierte: „Ich habe gesehen wie der Junge ein Messer zieht und beginnt auf sein Opfer einzustechen“. Norbert Stranegger eilte dem Opfer zu Hilfe: „Gott sein Dank, beim ersten Griff habe ich seine Hand erwischt, in der er das Messer gehalten hat. Ich konnte ihn zu Boden bringen. Ich habe nicht wirklich Angst gehabt, aber ich habe schon gedacht, hoffentlich erwischt er mich nicht“. Durch sein mutiges Eingreifen rettete der Handwerker dem 71 Jahre alten Opfer wohl das Leben.

Norbert Stranegger wird für seine Zivilcourage von der Polizei ausgezeichnet
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Norbert Stranegger schritt bei einer Messerattacke ein

Den Preis für couragiertes Einschreiten haben auch jene beiden Passanten erhalten, die im Februar 2020 einen Mann in Graz-St. Peter überwältigen konnten, der wahllos auf offener Strasse auf eine Frau einstach. Für die zweifache Mutter kam die Hilfe zu spät, womöglich konnten aber weitere Opfer vehindert werden. Mehr dazu in Opfer nach Messerattacke gestorben.(5.2.2020).