Patient kurz vor Aufnahme eines MR-Bildes
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Gesundheit

Lange Wartezeit: Mehr MRT-Geräte gefordert

Steirische Ärtevertreter fordern eine Verdoppelung der verfügbaren MRT-Geräte. Der Grund: Die zum Teil langen Wartezeiten bei Terminen für eine Magnetresonanztomographie. Bei der ÖGK kann man die Kritik nicht nachvollziehen.

Es ist die schonendere und genauere Untersuchungsmethode nach Verletzungen, und sie wird immer öfter angefordert: Die Magnetresonanzuntersuchung wird immer öfter dem Röntgen vorgezogen. Das führt in der Steiermark aber zu Wartezeiten von im Schnitt 14 Tagen, in Einzelfällen muss man derzeit bis zu ein Monat auf den MR-Termin warten.

Institute an Kapazitätsgrenzen angelangt

Derart lange Wartezeiten seien zu viel, sagt Peter Schmidt, stellvertretender Fachgruppenobmann der steirischen Radiologen: „Die Kapazitätengrenzen sind erreicht. Die Institute haben schon durchgehend bis zum Abend offen“. Gründe für die langen Wartezeiten gibt es laut Schmidt mehrere: „Ein Grund ist die Absicherungsmedizin, dass keinerlei Operationen ohne ein frisches MR mehr durchgeführt werden sollen bzw. dürfen“.

Das sei auch eine Folge von zivilgerichtlichen Entscheidungen und der Forderung vieler Privatversicherungen nach der genaueren Untersuchungsmethode. Dazu komme der Wegfall der Strahlenbelastung im Vergleich zum Röntgen, so Peter Schmidt.

Derzeit pro 90.000 Einwohner ein MRT-Gerät

Maximal 24 Magnetresonanztomographen stünden derzeit in der Steiermark zur Verfügung – das sei zu wenig, so Schmidt: „Es müssten mehr Maschinen genehmigt werden, damit man die zusätzlichen Kapazitäten abarbeiten kann. Dazu eine Kennzahl: Bis jetzt hat man ungefähr pro 90.000 Einwohner ein MRT, das kann man mit bestem Gewissen auf 45.000 verringern.“

Die Zahl der Magnetresonanztomographen in der Steiermark müsste demnach verdoppelt werden – das allerdings müsste von der Österreichischen Gesundheitsversicherung (ÖGK) genehmigt und finanziert werden. Um in dringenden Fällen – etwa vor dringenden Operationen – die Wartezeit zu verringern, empfiehlt Schmidt ein Gespräch mit dem zuständigen Radiologen – in manchen Fällen könne man dann vorgereiht werden.

Durchschnittliche Wartezeit laut ÖGK 16 Kalendertage

Bei der ÖGK kann man die Kritik nicht nachvollziehen – in einer Stellungnahme heißt es: „In den Verträgen mit den Vertragsinstituten der ÖGK ist geregelt, dass Patientinnen und Patienten binnen maximal 20 Arbeitstagen (also knapp vier Wochen) einen Termin erhalten müssen. In Akut- bzw. dringlichen Fällen sind Terminvergaben sofort bzw. binnen fünf Arbeitstagen vorgesehen. Eine letzte Erhebung betreffend unsere Vertragspartner hat ergeben, dass die durchschnittliche Wartezeit auf einen Termin bei den steirischen MR-Instituten bei 16 Kalendertagen (also knapp über zwei Wochen) liegt. Dementsprechend kann allgemein nicht von einer Wartezeitenproblematik gesprochen werden.“