Lebensmittel liegen in einer Mülltonne
APA/dpa-Zentralbild
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Umwelt

Einfache Schritte zur Lebensmittelrettung

Nach dem Tag der Lebensmittelverschwendung Anfang Mai wird am 26. Mai der Tag der Lebensmittelrettung als Gegenbewegung begangen. Er soll vor allem aufzeigen, wie es gelingt, weniger Lebensmittel zu verschwenden.

Der Tag der Lebensmittelverschwendung zeigt regelmäßig auf, wie viele Lebensmittel jährlich im Müll landen – allein in Österreich sind es 900.000 Tonnen. Bisher ging man davon aus, dass ein Drittel der produzierten Lebensmittel verschwendet wird, neue Untersuchungen des WWF zeigen, dass es sogar 40 Prozent sind. Am Tag der Lebensmittelrettung sollen nun Lösungen aufgezeigt werden, mit der diese Menge deutlich reduziert werden kann – mehr dazu auch in Immer mehr Ideen zur Lebensmittelrettung (2.5.2022).

Weniger Verlockungen im Handel gefordert

Gefordert seien hier die Politik und der Handel, aber auch die Konsumentinnen und Konsumenten selbst, sagt Dominik Heizmann, WWF-Experte für nachhaltige Ernährung, denn die Verlockungen im Supermarkt seien oft groß: „Es ist gerade Grillsaison und wenn man in die Supermärkte geht, dann sieht man, dass Fleisch zu Schleuderpreisen angeboten wird. Damit werden Konsumenten und Konsumentinnen dazu verführt, dass sie mehr kaufen als sie eigentlich benötigen und diese Produkte landen dann oft wieder in der Mülltonne – also da hat der Handel eine sehr große Verantwortung.“

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ORF

„Schönheitswahn“ bei Obst und Gemüse

In diesem Zusammenhang brauche es auch ein Ende des „Schönheitswahns“ bei Obst und Gemüse, fordert Dominik Heizmann: „Der Handel hat sehr strenge optische Vorgaben, wie Obst und Gemüse auszusehen hat – das führt dann dazu, dass viel genießbares Obst und Gemüse aussortiert oder gar nicht erst geerntet wird, nur weil es nicht so makellos aussieht, wie wir es aus den Regalen kennen. Deshalb das Motto am Tag der Lebensmittelrettung: ‚Kübel den Schönheitswahn und nicht das Obst und Gemüse‘.“

Einkaufslisten schreiben

Ein einfach umsetzbarer Tipp für jeden Einzelnen, um Lebensmittel zu sparen, sei laut Heizmann, eine Einkaufsliste zu schreiben: „Gehen wir doch wieder bewusster einkaufen, überlegen uns, was wir wirklich brauchen – mit einem Plan gehen wir in den Supermarkt, und dann kommen wir wirklich nur mit den Produkten nach Hause, die wir auch in den nächsten Tagen verbrauchen können.“

Lebensmittel richtig lagern

Doch auch die richtige Lebensmittellagerung kann helfen, Lebensmittel zu retten: „Das bedeutet: Die neuen Produkte hinten im Kühlschrank einordnen und die älteren Produkte nach vorne holen. Wenn uns dann doch einmal etwas übrig geblieben ist, dann kann man sich viele Rezepte aus dem Internet holen, wie man diese Reste dann gut verwerten kann.“

Vegane Speisen und Zutaten im Kühlschrank
ORF.at/Dominique Hammer

Nicht zuletzt sorge die Angewohnheit, Lebensmittel automatisch wegzuwerfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist, für teils unnötige Verschwendung. Heizmann rät stattdessen, „zuerst einmal sehen, riechen und schmecken, und dann erkennen unsere Sinne sofort, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist oder nicht.“

Abfall wirkt sich auch auf Umwelt aus

Generell am häufigsten weggeworfen werden neben Brot und Gebäck Obst und Gemüse, weniger tierische Produkte wie etwa Fleisch, Wurst oder Milchprodukte – sie aber hätten laut Heizmann „die größte negative Auswirkung auf die Umwelt“, weil deren Herstellung am meisten Ressourcen koste.