Die drei Sieger
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Chronik

Grazer als Europameister der Notfallmedizin

Sie können zu Recht stolz sein. Drei Grazer Jungmediziner haben es geschafft, Europameister der Notfallmedizin zu werden. Sie konnten ihr Können bei einem Bewerb in Schottland unter Beweis stellen.

Die drei Grazer Lioba Heuschneider, Nikolaus Schneider und Bernhard Kowalski sind ehrenamtlich im Medizinercorps der Rotkreuz-Dienststelle Graz-Stadt tätig und konnten sich bei der Europameisterschaft der Rettungsdienst-Organisationen in Schottland gegen 15 Teams aus ganz Europa durchsetzen.

„Man kann gar nicht genug üben“

Normalerweise sind die drei Mediziner regelmäßig im Jumbo, dem Notfall-Einsatzwagen der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Graz-Stadt, im realen Einsatz unterwegs. Seit fünf Jahren, damals waren sie noch Medizin-Studenten, trainieren sie im Team des Medizinercorps der Grazer Rotkreuz-Stelle verschiedenste Notfall-Einsätze. „Es liegt zum Beispiel ein Patient am Boden, es wird gesagt, bitte hingehen, untersuchen und das Krankheitsbild behandeln. Die Quintessenz bei so etwas ist, unter Druck performen zu können und das kann man gar nicht genug üben. Man muss gegenseitig koordinieren, ein System aufbauen und Prioritäten herausfinden, wo kann man Leben retten?“, schildern die drei Lebensretter.

Europameisterschaft wie in der Realität

Wie im echten Leben wussten sie auch bei der Europameisterschaft in Schottland nicht, was auf sie zukommt: Ein schwerer Verkehrsunfall mit Wiederbelebung, ein lebensbedrohlicher Asthma-Anfall und im Finale: die Versorgung mehrerer Schwerverletzter nach einem Skiunfall: „Es war eigentlich wie im richtigen Rettungsdienst, man hat eine kurze Einsatzmeldung: Skiunfall – mehrere Verletzte. Die haben auch eine sehr gute Kulisse geschaffen, es hat sogar geschneit auf der Bühne und es waren viele Menschen rundherum.“

Szene aus der EM- Skifahrer wird versorgt
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Das viele Training macht sich bezahlt

Dass sie sich neben 15 anderen Teams aus ganz Europa durchsetzen konnten, erfüllt die drei Grazer mit Stolz und neuer Motivation. „Ja, wir sind stolz. Am Ende des Tages steht der Patient im Vordergrund. Wir helfen in Graz, wir sind für die Bevölkerung da." Man erinnere sich beispielsweise an eine Rettungsfahrt, wo ein Säugling wiederbelebt werden musste. Ohne das viele Training hätte man die Performance nicht bringen können.“

Gleich nach der EM in Schottland sind sie schon zum nächsten Bewerb gefahren: nach Tschechien wo sie gegen Teilnehmern aus Japan und den USA antreten.