115 Firmen schlitterten in der Steiermark laut dem Kreditschutzverband im ersten Quartal des heurigen Jahres in die Insolvenz – das sind um über 50 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wenig überrascht darüber zeigt man sich bei der Wirtschaftskammer – man habe sogar mehr Firmenpleiten erwartet, sagt Leopold Strobl vom Wirtschaftsservice.
Strengere Regeln bringen stabilere Zukunft
Dass die Regeln etwa von Banken für Jungunternehmer und expandierende Betriebe immer strenger werden, sehe er als Vorteil: Ab Juli etwa bekommen Firmen nur mehr einen Kredit, wenn sie eine Eigenkapitalquote von mindestens 20 Prozent vorweisen können. Die strengeren Vorgaben seien eine Chance, dass Unternehmen künftig auf solideren Beinen stehen, so Strobl – gerade in schwierigen Zeiten mit massivem Personalmangel, Problemen mit Lieferketten und Rohstoffen sei das sehr wichtig; Flexibilität bei Arbeitszeit und Geschäftsmodellen werde immer wichtiger für die Unternehmer.
Was können Betriebe verändern?
Es sei nun ganz wichtig, intern nachzusehen, was man anders tun könne, sei es im Bereich der Strategie, sei es bei internen Prozessen, wo könne man unter Umständen mehr Digitalisierung angedeihen lassen, schildert Strobl, aber natürlich auch nach außen hin, wo könne man im Bereich Social Media stärker werden.
Spezialisierung werde für die Unternehmen immer wichtiger, sagt der Wirtschaftsexperte, und auch die Nachhaltigkeit, die bei Kunden und Finanzierung eine immer größere Rolle spielt: „Lebensmittelhändler, die Produkte anbieten, ohne Verpackung. Oder wir haben auch einen Malerbetrieb, der nur mehr mit Öko-Farben arbeitet“, nennt Strobl einige Beispiele. Risikominierend sei möglicherweise auch ein neuer Trend: Immer mehr Unternehmen werden nebenberuflich gegründet.