Aufgestapeltes Holz
APA/HELMUT FOHRINGER
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LANDWIRTSCHAFT

Landwirtschaft als Bioenergielieferant

Angesichts der Energiekrise hat Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) bei einem Besuch in der Steiermark am Montag darauf aufmerksam gemacht, dass bäuerlichen Familienbetriebe wichtige Lieferanten für Bioenergie sind.

Am 1. Juni wird jährlich der internationale „Weltbauerntag“ gefeiert. Damit wird auf die wichtige Arbeit der Bäuerinnen und Bauern hingewiesen, die vor dem Hintergrund des Russischen Angriffskrieges in der Ukraine noch bedeutsamer geworden ist.

Großes Potenzial betont

Dass Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die landwirtschaftliche Fachschule Hafendorf als Ort für seinen Antrittsbesuch in der Steiermark gewählt hat, ist kein Zufall. Denn in der Schule gibt es seit 20 Jahren eine Biogasanlage, die 400.000 Kilowatt-Stunden Strom und Wärme produziert, außerdem werden durch eine Hackschnitzelheizung 1.000 Kilowatt Wärme erzeugt.

Gerade Russlands Krieg in der Ukraine stellt das Thema Versorgungssicherheit in den Fokus. Und einen wichtigen Beitrag dazu leisten die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe; so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: „Wir wollen die bäuerliche Energieerzeugung vor den Vorhang holen. Wir leisten über die Bäuerinnen und Bauern einen ganz wesentlichen Beitrag für die Energieversorgung in Österreich – etwa 45 Prozent sind biogene Energieträger. Es wird auch zeit, dass man darüber redet, wie groß das Potenzial der bäuerlichen Energieerzeugung ist.“

350 Millionen Euro im Waldfonds

Diese Potenzial soll auch durch den vom Ministerium initiierten Waldfonds forciert werden. Ziel ist, die Erzeugung und Anwendung von Holzgas, Holzwasserstoff und Biotreibstoff technisch weiter voranzutreiben. Der Fonds ist laut dem Minister mit 350 Millionen Euro dotiert.

In der Steiermark beträgt der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Gesamtenergieeinsatz zurzeit etwa 29 Prozent, davon entfallen rund 68 Prozent auf die Biomasse, wie Hackschnitzel, Sägenebenprodukte und Rinde.