Mann drückt Zigarette in Aschenbecher aus
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GESUNDHEIT

Bemühen um mehr Nichtraucher geht weiter

Die Pandemie hat viele dazu verleitet, mehr zu rauchen – nur die Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen hat weniger geraucht. Zum Weltnichtrauchertag plädieren Experten wieder, die Finger von Zigaretten oder Alternativen mit Nikotin zu lassen.

Schockierende Bilder auf den Zigarettenschachteln oder Preise um die sechs Euro pro Packerl schrecken viele Raucherinnen und Raucher nicht von ihrem Laster ab.

Das Problem ist das Nikotin

Dabei rauchen neun von zehn Menschen, die die Diagnose Lungenkrebs erhalten, und nicht nur das – Horst Olschewski, Leiter der Abteilung für Lungenkrankheiten am LKH Graz, zählt weitere durch Nikotin verursachte Krankheiten auf: „Wir wissen, dass Nikotin ein Gefäßgift ist, und wir gehen davon aus, dass der Herzinfarkt, die schwarzen Füße und der Schlaganfall als Folge von Nikotin zu verstehen sind und nicht als Folge von anderen Verbrennungsprodukten der Zigarette.“ Deswegen lehnt Olschewski auch nikotinhaltige Alternativen wie Tabakerhitzer oder Shisha-Pfeifen ab – das Problem Sucht bleibe.

Wieder auf Niveau von vor Corona

Während der Pandemie konnte Waltraud Posch von der Suchtpräventionsstelle Vivid einen Rückgang vor allem bei jungen Rauchern bemerken: „Die, die vor allem in Gemeinschaft rauchten, mit Arbeitskolleginnen und -kollegen oder beim Fortgehen, die haben weniger geraucht – dieser Aspekt trifft vor allem auf Jugendliche zu.“

Rückfällig wurden aber viele durch Einsamkeit oder Stress mit der Kinderbetreuung zu Hause. Laut einer Studie gab es etwas mehr Menschen, die mehr rauchten und anfingen als solche, die weniger rauchten oder aufhörten. Mittlerweile sei man, so Posch, wieder auf dem Niveau von vor Corona – auch bei den Jugendlichen.

Individuelle Entwöhnungsprogramme

Die Krebshilfe Steiermark empfiehlt individuell abgestimmte Raucherentwöhnungsprogramme durch einen Arzt oder klinischen Gesundheitspsychologen – diese führen zu einem dauerhaften Verzicht auf Tabakprodukte.