Asiatische Tigermücke
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Tigermücke breitet sich in der Steiermark aus

Auch in die Steiermark sind mittlerweile asiatische Tigermücken eingewandert. Sie sind nicht ungefährlich und können verschiedene Erkrankungen wie etwa das Dengue-Fieber übertragen. Ihr Vormarsch in der Steiermark soll jetzt aber eingedämmt werden.

In Mitteleuropa und auch in der Steiermark finden sich seit einigen Jahren vermehrt Gelsen, die von weit herkommen – besonders die asiatischen Tigermücken, die oftmals als blinde Passagiere in Frachträumen von Flugzeugen, Schiffscontainern und auch Lkw-Transportern nach Europa kommen: Sie sind bis jetzt vor allem in der Landeshauptstadt Graz und Graz-Umgebung unterwegs.

Undatiertes Archivfoto einer Tigermücke, die zu den Überträgern des Dengue-Fiebers zählt. Die aus Asien stammende aggressive Mücke sticht auch tagsüber und breitet sich inzwischen in Nordamerika und Europa aus. APA-FOTO: DPA/STEPHAN JANSEN
APA/DPA/STEPHAN JANSEN

Schwarz-weiß gestreift

Die Tigermücke erkennt man an ihrem charakteristischen schwarz-weißgestreiften Muster; besonders markant ist der weiße Längsstreifen am schwarzen Rückenschild. Die Mücke ist tagaktiv – im Gegensatz zu heimischen Gelsenarten, die dämmerungs- und nachtaktiv sind.

Tigermücken fliegen nicht besonders weit, nicht mehr als 100 bis 750 Meter; dort, wo man die Tigermücken entdeckt, wird sie auch ihre Eier ablegen. Der Lebensraum der asiatischen Tigermücke betrifft hauptsächlich den städtischen und vorstädtischen Raum, seltener findet man sie in ländlichen Gebieten oder in den Randzonen von Wäldern.

Bisher keine Ansteckung in Österreich

Die Tigermücke kann beim Menschen verschiedenste Erkrankungen wie zum Beispiel das Dengue-Fieber übertragen. Die Mücke trägt diese Erreger nicht von Natur aus in sich – sticht sie zuvor aber einen erkrankten Menschen, kann sie mit einem darauffolgenden Stich einen gesunden Menschen infizieren.

Nach dem Stich einer Tigermücke sollte man ruhig bleiben, heißt es in einer Aussendung des Landes am Dienstag: Bisher hat sich in Österreich noch nie jemand nachweislich durch einen Mückenstich mit Erkrankungen wie Zika, Chikungunya und das Dengue-Fieber angesteckt; aufgrund der sehr geringen Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung gebe es kaum Gründe zur Sorge.

Erst wenn es sehr viele Tigermücken und zudem entsprechend viele kranke Menschen gibt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung. Sollte sich einige Tage nach dem Stich ein Krankheitsgefühl mit Fieber oder ungewohnten Beschwerden auftreten, sollte ein Arztbesuch Klarheit schaffen.

Tipps zur Bekämpfung der Tigermücke:

  • Tigermücken bevorzugen kleine (natürliche und künstliche) Wasserstellen, um ihre Eier abzulegen: Blumenuntersetzer, Regentonnen, Vogeltränken, Reifen, Planschbecken, Spielzeug usw., in denen sich Wasser sammelt.
  • Von April bis November sollten Behältnisse, in denen sich Wasser sammeln kann, regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, entleert und auch gereinigt werden, da die Eier monatelang ohne Wasser überleben können (auch im Winter).
  • Regentonnen abdecken.
  • Dachrinnen auf Verstopfung kontrollieren – Vermeidung von stehenden Gewässern.
  • Bieten Sie den Tigermücken nahe ihrem Wohnraum keine Möglichkeiten zur Eiablage.

Über die App Mosquito-Alert melden

Da sich vor allem im Großraum Graz bereits Tigermückenbestände etabliert haben, sei es „im Sinne der Erhaltung der öffentlichen Gesundheit notwendig, dieses sich entwickelnde Gesundheitsrisiko möglichst hintan zu halten und entsprechende Vorsorge zu treffen“, hieß es in der Aussendung.
Wer Tigermücken entdeckt, soll das über die kostenfreie App „Mosquito-Alert“ dem zuständigen Gesundheitsamt oder an die AGES (Agentur für Mensch, Tier und Pflanze) melden.

Eigelegefallen

Zur Verhinderung der Ausbreitung der Tigermücke wird von der AGES in Kooperation mit den Landessanitätsdirektionen ein erstes, österreichweites einheitliches Monitoring gebietsfremder Gelsen mittels Ovitraps („Eigelegefallen") durchgeführt. Ovitraps sind einfache, wassergefüllte Kübel mit einem Holzstäbchen. Die Fallen werden wöchentlich inspiziert und die Stäbchen auf die Anwesenheit von Eiern kontrolliert. In der Steiermark erfolgt dies vorerst an sechs Standort. Dieses Projekt läuft von Mai bis Ende Oktober.